Feldmann, Hans-Peter

23. Februar 2013 - 16:00

Eine über zwei Meter hohe Skulptur "Zwei Hunde-Silhouetten" des Düsseldorfer Künstlers Hans-Peter Feldmann wird 2014 auf dem Dach des Aachener Ludwig Forum montiert werden. Die schnüffelnden Hunde, die auf Feldmanns Scherenschnitt hinter Glas von 2003 basieren, sind das Siegerprojekt des Sparda-Kunstpreises NRW, der sich an KünstlerInnen wendet, die mit ihren Skulpturen dem öffentlichen Raum ein eigenständiges Profil geben wollen.

 

Hans-Peter Feldmann, Zwei Hunde-Silhouetten, 2003, Scherenschnitt hinter Glas
Hans-Peter Feldmann, Zwei Hunde-Silhouetten, 2003, Scherenschnitt hinter Glas,
Foto von Johnen Galerie

 

"Bei der Frage, warum manche Leute nicht ins Museum gehen, kommt man schnell zu dem Schluss, dass es einerseits schlicht Unwissenheit ist, über das, was es dort zu sehen und zu erleben gibt. Andererseits gibt es eine gewisse Scheu, sich auf Dinge einzulassen, von denen man glaubt, sie nicht zu wissen und zu verstehen. Jeder kennt nun das Bild von Hunden, die sich vorsichtig beschnüffeln und nach einer Weile entscheiden, ob sie sich näher kennen lernen wollen oder nicht. Es kann vielleicht für den Museumsmuffel ein Hinweis, eine Aufforderung sein, die Angelegenheit mit dem Museum erst einmal ein wenig zu ‚beschnüffeln’ und dann zu entscheiden, ob man sich zum Museum hingezogen fühlt oder nicht. Man sollte sich ganz auf seine natürliche Neugier und emotionale Offenheit berufen, ein bisschen so, wie es auch Hunde tun", sagt Hans-Peter Feldmann. 

Die Jury ist überzeugt von der einfachen Zeichenhaftigkeit und zugleich verhaltenen Provokation des Werkes. Dieses Bild ist nicht nur humorvoll und gut kommunizierbar, sondern zugleich auch subversiv. Die ironische Monumentalisierung des Werkes durch den erhöhten Standort auf dem Dach wird konterkariert durch die antiheroische und durchaus banale Szene. (Zitate von der Homepage der Stadt Aachen)

Wenn die einander beschnüffelnden Hunde zur Metapher für unvoreingenommene Annäherung und Begrüßung ganz allgemein und und für das Verhältnis von Betrachter und Kunst werden, finde ich das allemal sympathischer als die grobe Bepinkelung des Museums durch Richard Jacksons "Bad Dog".

Vor wenigen Monaten waren Hans-Peter Feldmanns Arbeiten auch in Wien in der Bawag Contemporary zu sehen. Der damalige Pressetext gibt einen sehr kurzen Einblick in sein Werk.

 

Skulptur