Orozco, Gabriel

23. Juli 2012 - 16:40

Gabriel Orozco, Perro durmiendo, Sleeping dog, 1990
Sleeping Dog, 1990, Foto © Gabriel Orozco
 

Ein goldockerfelliger Hund schläft auf einem felsigen Boden; aus einem Winkel fotografiert, dass er fast aufrecht zu liegen scheint, die Beine herab baumelnd. Ich hoffe nicht, dass Gabriel Orozco einen präparierten Hund als Requisit für seine Arbeit inszeniert hat. Ich glaube viel lieber, dass das Foto sein Erkennen der Schönheit zeigt, wenn er sie zufällig vorfindet.

Auch die zweite Fotoarbeit mit Hund, die ich gefunden habe, zeigt die Poesie des Augenblicks: Dog Circle - der Hundeschwanz beschreibt einen Kreis im Sand.

 

Gabriel Orozco, Dog Circle, 1995
Dog Circle, 1995, Foto © Gabriel Orozco

 

Zur Zeit stellt der international renommierte Künstler Gabriel Orozco im Deutschen Guggenheim Museum Berlin aus. Er schuf für das Museum eine zweiteilige, aus Objekten und Fotografien bestehende Installation als Auftragsarbeit. Die für den mexikanischen Künstler typische Arbeit versammelt gefundene Gegenstände, alltägliche Materialien, die Orozco auf poetische Weise arrangiert und präsentiert.

Bisher war Orozco mit einem Walskelett ("Mobile Matrix") aufgefallen, das er mit schwarzen Mustern bemalte und das wie ein gewaltiges Mobile von der Decke baumelte. Weiters mit einem mit Schachbrettmuster bemalten Totenschädel ("Black Kites", 1997). Mit einem Haufen Ton, den er 1991 in seinen Händen zu einem Herzen formte und die Handlung auf Fotos mit dem Titel "My Hands Are My Heart" verewigte. Und natürlich mit einem Citroën, aus dem er das mittlere Drittel herausschnitt ("La DS" von 1993). Bei der Biennale in Venedig schockierte er am Beginn der 1990er Jahre mit einer weißen leeren Schuhschachtel mit dem treffenden Namen "Empty Shoebox".

Das Deutsche Guggenheim Museum in Berlin präsentiert Gabriel Orozco vom 6. Juli 2012 bis 21. Oktober 2012. Das Kunstmagazin der Deutschen Bank - db-artmag - bringt eine umfassende Einführung in sein Werk.

 

Ausstellung, Fotografie