Ein Dackel beobachtet eine Feder beim Schweben, ein Labrador blickt versonnen auf eine Biene, Hunde beobachten Schmetterlinge: Guy Allen stellt die Hunde versunken in ihr Tun dar - und er macht dies in einer sehr traditionellen Technik: der Kaltnadelradierung.
Beim digitalen Durchblättern des Kataloges der Animal Art Fair 2011 stieß ich auf Guy Allen, der mich auf Grund seiner Drucktechnik für die Hundeporträts sofort interessierte. Erstaunt war ich, als sich Allen als erst 25jähriger Absolvent der Central Saint Martins School of Art herausstellte. Unwillkürlich habe ich die Radierung und das mit ihr verbundene handwerkliche Können mit einem alten Künstler in Verbindung gebracht.
2010 verweilte Guy Allen als Austauschstudent in Paris, wo er die Drucktechniken, die für ihn neu waren, in der Praxis kennen lernte. Sie wurden ihm zur Leidenschaft. Im Gegensatz zur Zeichnung, die keinen Raum für Überraschung bietet, fasziniert Allen am Druck, dass er im Vorhinein nie genau weiß, wie die Ergebnisse aussehen werden, jeder der 15 Drucke einer Auflage variiert ein wenig. Guy Allen stellt seine Drucke übrignes auf einer 200 Jahre alten Presse her.
Obwohl schon als Kind tierbegeistert, kam Guy Allen zu den Hundeporträts eher zufällig. Er fertigte Zeichnungen für Freunde und Bekannte an, sein Können sprach sich herum, er wurde weiterempfohlen. Während viele Auftraggeber Zeichnungen ihres Tieres bevorzugen, verkaufen sich die Drucke auch an Hundeliebhaber, denen der von Allen dargestellte Hundetypus gefällt, ohne dass es der eigene sein muss.
Mir gefällt ganz besonders die Selbstvergessenheit der Hunde, nichts scheint sie stören zu können! Außerdem lässt ihnen Guy Allen genug Raum, um den Blick in die Ferne schweifen zu lassen.
Weitere Arbeiten (andere Tiere) sehen Sie auf Allens Homepage und auf der der Galerie GrandyART.
alle Bilder © Guy Allen