Rodríguez, Rául

29. August 2022 - 9:59

© Raúl Rodríguez

© Raúl Rodríguez

© Raúl Rodríguez

 

Ganz besondere Beachtung schenkt der spanische Künstler Raúl Rodríguez den Augen der Hunde. Ein Glanz geht von ihnen aus, der den Blicken eine eigentümliche Melancholie und Schwere vermittelt und die Seele der Tiere widerspiegelt. Schauen sie uns an oder richtet sich ihr Blick ins Innere?

Ihre Blicke sind fragend und skeptisch. Diese Hunde sind keine Läufer, Sprinter, Springer, Schwimmer, sie drängen sich nicht ins Leben. Viele verschmelzen fast mit ihrem farbgleichen Hintergrund, bleiben darin gefangen.

Die Gesichter sprechen. Mühelos könnte man die (traurigen) Geschichten der Hunde erzählen. Und das geht sicher mit der Absicht und Hoffnung des Künstlers einher, dass uns seine Bilder mehr zeigen als bloße Porträts. Die Tiere helfen ihm, sich auszudrücken und mit seiner Kunst Gefühle zu vermitteln.

Die intensiven Pinselstriche haben eine vertikale Tendenz und lösen die Körperformen teilweise auf. Sie sind lasierend, gestisch, pastos, immer auf der Suche nach mehr Ausdruckskraft.

 

© Raúl Rodríguez

 

Der lockere Duktus erreicht besonders bei den weißen Hunden eine Zartheit, die die Tiere ätherisch und engelhaft erscheinen lässt, als wäre ihre irdische Präsenz bereits im Zerfall begriffen.

 

© Raúl Rodríguez

© Raúl Rodríguez

© Raúl Rodríguez

© Raúl Rodríguez

 

La belleza está en cualquier parte, la temática es una excusa para transformarla en pintura.

 

"Schönheit ist überall, das Thema ist nur ein Vorwand, um sie in Malerei zu verwandeln", schreibt Raúl Rodríguez auf seiner Homepage. Welch Glück für uns, dass er Hunde als Vorwand nimmt.

 

© Rául Rodríguez

 

Der Hund unten erinnert mich an die gezeichneten und gemalten Porträts von Alberto Giacometti! Sieht er nicht aus, als hätte er einen Anzug an?

 

© Raúl Rodríguez

Alberto Giacometti, Aika, 1959 © Succession Alberto Giacometti, Foto Peter Schib
Alberto Giacometti, Aika, 1959

Alberto Giacometti, Isaku Yanaihara, 1961 © Succession Alberto Giacometti, Foto
Alberto Giacometti, Isaku Yanaihara, 1961; beide Bilder von der Fondation Beyeler

© Raúl Rodríguez

 

Raúl Rodríguez (*1981 in Úbeda/Spanien) wächst in einem kleinen Dorf in Andalusien auf, das ihn in seiner zukünftigen Arbeit inspirieren wird. Die Liebe zur Natur und zu den Tieren ist wohl in dieser ländlichen Kindheit begründet. Nach der Schulzeit studiert er Architektur an der Universität von Granada. Nach mehreren Etappen in der Arbeitswelt findet er zu seiner großen Leidenschaft, der Malerei, zurück, die ihn seit seiner Kindheit prägt.

alle Bilder © Raúl Rodríguez

 

Malerei