Juni 2012

29. Juni 2012 - 8:42

Jan Brueghel d.Ä., Tierstudie (Hunde), um 1616

 

Auf diese Studie verschiedener Hunde von Jan Brueghel d. Ä. wurde ich bei meinem letzten Besuch im Kunsthistorischen Museum Wien aufmerksam gemacht. Ich nahm an einer Führung zum Thema "Landschaft" teil. Ein Kunstvermittler und ein Experte des Nationalparks Donau-Auen führten gemeinsam zu ausgewählter Landschaftsmalerei und gaben Aufschluss über die Geschichte künstlerischer Naturdarstellungen und deren ästhetische Aneignung und Veredelung der Natur durch die Malerei sowie den historischen Wertewandel von Natur.

Die Monarchen des 16. und 17. Jahrhunderts sammelten neben unbelebten Gegenständen für ihre Kunstkammern auch Tiere (in Wien z.B. im Schloss Neugebäude) und die Künstler hielten diese für die Nachwelt fest. Vorher wurden natürlich Studien angefertigt.

 

Jan Brueghel d.Ä., Tierstudie (Esel, Katzen, Affen), um 1616

© Kunsthistorisches Museum Wien

 

Grafik
26. Juni 2012 - 7:13

Elliott Erwitt, Ireland, 1995
Elliott Erwitt, Ireland, 1995

 

Ich habe mich durch mehrere hundert Hundefotografien von Elliott Erwitt auf der Magnum-Homepage durchgeklickt, um die paar zu finden, die mich am meisten ansprechen. Das obere ist mein absoluter Favorit, stellt es doch die enge Beziehung zwischen dem Hund und seinem menschlichen Freund dar. Vertrauensvoll, vielleicht Schutz suchend schmiegt sich das Tier an den Menschen und erfährt Geborgenheit.

Natürlich gibt es eine Menge bekanntere, lustigere, skurrilere Fotografien des "Woody Allen der Fotografie". Ich habe aber unspektakuläre gewählt: ein Hundeblick, der berührt, ein  Bildaufbau, der besticht.

 

 

Elliott Erwitt, Spain, Almeria, 1987
Elliott Erwitt, Spain, Almeria, 1987

Elliott Erwitt, USA,  New York City, 1973
Elliott Erwitt, USA,  New York City, 1973

Elliott Erwitt, Italy, 1965
Elliott Erwitt, Italy, 1965

Elliott Erwitt, Morocco, 1973
Elliott Erwitt, Morocco, 1973

Elliott Erwitt, South of France, 1991
Elliott Erwitt, South of France, 1991

Elliott Erwitt, France, Honfleur, 1968
Elliott Erwitt, France, Honfleur, 1968

Elliott Erwitt, Korea, Seoul, Dog Cafe, 2007
Elliott Erwitt, Korea, Seoul, Dog Cafe, 2007

 Elliott Erwitt, Brazil, San Salvador de Bahia, 1963
Elliott Erwitt, Brazil,
San Salvador de Bahia, 1963

Elliott Erwitt, France, Paris, 1952
Elliott Erwitt, France, Paris, 1966

Elliott Erwitt, USA, California, San Francisco, 1976
Elliott Erwitt, USA, California,
San Francisco, 1976

Elliott Erwitt, USA, Arizona, Page, 1998
Elliott Erwitt, USA, Arizona, Page, 1998

Elliott Erwitt, USA, Florida, 1968
Elliott Erwitt, USA, Florida, 1968

Elliott Erwitt, France, Paris, 1966
Elliott Erwitt, France, Paris, 1966

Elliott Erwitt, Ireland, Cloyne, 1991
Elliott Erwitt, Ireland, Cloyne, 1991

Elliott Erwitt, North Vietnam, 1994
Elliott Erwitt, North Vietnam, 1994

 

Der US-Amerikaner Elliott Erwitt zählt zu den berühmtesten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1928 in Paris geboren und verbrachte mit seinen russischstämmigen Eltern die Kindheit in Mailand, ab 1939 in den USA. Während seiner Zeit am Los Angeles City College arbeitete er im einem Fotolabor und zog 1948 nach New York, um Film zu studieren.

Erwitt hat immer in verschiedenen Genres gearbeitet. Vom klassischen Fotojournalismus mit Bildern von Fidel Castro neben Che Guevara, bis zu Kult-Porträts von Stars wie Marilyn Monroe. Mittlerweile kümmert er sich vermehrt um persönlich Arbeiten, die nicht selten sein Lieblingsmotiv zeigen: den Hund. Während er mit Foto-Aufträgen auf der ganzen Welt unterwegs ist, hat er immer eine Kamera für den Privatgebrauch mit, mit der er sie fotografiert. Wir sehen durch ihn deren Charaktervielfalt und Individualität: vom loyalen Gefährten zum sanften Riesen, von der melancholischen Schönheit zum verspielten Witzbold.

Vor wenigen Tage wurde im Kunsthaus Wien in Zusammenarbeit mit Magnum Photos eine Elliott Erwitt-Retrospektive eröffnet. Sie ist noch bis zum 30.September 2012 zu sehen.

alle Fotos © Elliott Erwitt / Magnum Photos

 

Ausstellung, Fotografie
23. Juni 2012 - 8:28

Eduardo Berliner, Labrador, 2009

 

Der Titel des Bildes (Labrador) bestätigt, dass es sich um eine interessante, kopflose Ansicht eines Hundes handelt. Die Körperhaltung ist allerdings so typisch für Hunde, wenn sie entspannt liegen oder etwas beobachten, dass die Darstellung trotzdem mit Leben erfüllt ist.

 

Eduardo Berliner, Leg, 2009

Eduardo Berliner, Woman With Dog, 2009

Eduardo Berliner, Barranco, 2010
Dieses Bild ist über 3m lang,  © Foto: Haupt & Binder

 

Eduardo Berliner, 1978 in Rio de Janeiro geboren, studierte Grafikdesign in Brasilien und Typedesign in Reading/UK. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit unterrichtete er an einer katholischen Universität in Rio de Janeiro und entwarf Motive für verschiedene brasilianische Modemarken.

Im Blog Artist Showroom erfahren Sie etwas über seine Arbeitsweise und seinen Schaffensprozess, seine Beziehung zu Künstlerfreunden und Sammlern.

alle Bilder © Eduardo Berliner

 

Malerei
20. Juni 2012 - 8:09

Bei meiner Bildersuche für den Blogeintrag über Ana Elisa Egreja bin ich auf weitere lateinamerikanische Künstler gestoßen, die Hunde malen. Ganz großartig: Rafael Zavagli.

 

Rafael Zavagli, o.T., 2008

Rafael Zavagli, o.T., 2008

Rafael Zavagli, o.T., 2009

Rafael Zavagli, o.T., 2008

Rafael Zavagli, Ausstellungsansicht

Rafael Zavagli, o.T., 2011

Rafael Zavagli, o.T., 2009

Rafael Zavagli, sobre cachorro e céu, 2006

Rafael Zavagli, nota (com cachorro), 2010

Rafael Zavagli, It's a dog house, 2012

 

Weitere Bilder von Rafael Zavagli finden sie auf der Homepage der Galerien Moura Marsiaj und Laura Marsiaj. Portugiesisch sprechende BlogleseInnen können an dieser Stelle auch einen Text über seine Kunst finden. Ich muss mich damit begnügen Ihnen zu erzählen, dass er 1981 in Belo Horizonte/Brasilien geboren wurde und dort auch lebt und arbeitet.

Rafael Zavaglis Fotostream finden Sie auf flickr.

alle Bilder © Rafael Zavagli

 

Malerei
17. Juni 2012 - 10:42

©Ana Elisa Egreja

©Ana Elisa Egreja

©Ana Elisa Egreja

 

Ana Elisa Egreja greift den Trend zur Tiermalerei (Rehe!, Flamingos, Eisbären, Affen usw.) auf und setzt Tiere in menschliche Behausungen. Das Ausgangsmaterial für ihre Interieurs findet sie im Internet. Fotos von Häusern, Tieren, Einrichtungsgegenständen fügt sie mit Photoshop zu eigenen humorvollen, opulenten und surrealen Kompositionen zusammen.

Ihre gemalten Hunde befinden sich meist in unmöblierten Räumen, die vor allem durch die unterschiedlichen Texturen, die Muster der Tapeten und Böden bestechen. Inspiriert wird die Künstlerin dabei von geometrischen portugiesischen Kacheln bis hin zu Stoffentwürfen von Prada.

 

©Ana Elisa Egreja

©Ana Elisa Egreja

©Ana Elisa Egreja

©Ana Elisa Egreja

©Ana Elisa Egreja

©Ana Elisa Egreja

©Ana Elisa Egreja

©Ana Elisa Egreja

 

Die junge brasilianische Künstlerin lebt und arbeitet in Sao Paulo. Heuer hat sie erstmals außerhalb Brasiliens - im CAB Art Center in Brüssel - ausgestellt. Weitere Arbeiten von ihr finden Sie auf der Homepage der Galerie Laura Marsiaj.

alle Bilder © Ana Elisa Egreja

 

Malerei
13. Juni 2012 - 12:08

Heuer nehme ich erstmalig am Atelier- und Galerienrundgang im dritten Bezirk teil. Vielleicht finden Sie Zeit bei mir vorbeizuschauen! Mein Schauraum befindet sich in der Dapontegasse 7, auf dem Plan mit Nummer 2 gekennzeichnet.

 

art3, 2012

atelierplan art3, 2012

 

Organisiert wird der Rundgang von der Kleinen Galerie. Auf deren Homepage finden Sie auch weitere Informtionen über die Eröffnung und die geführten Rundgänge mit Bezirksvorsteher-Stellvertreter Arch. DI Rudolf Zabrana.

 

Mein Schauraum
11. Juni 2012 - 10:03

Roger Ballen, Boarding House, Caomouflaged, 2007

 

Diese eigenartig anmutende Fotografie stammt aus der Serie "Boarding House" des amerikanischen Fotografen Roger Ballen. Das Tier in der Nische ist vermutlich ein Schaf und kein Pudel. Trotzdem wollte ich es an den Anfang stellen, gibt es doch schon einen klitzekleinen, vergleichsweise harmlosen Einblick in das verstörende Werk Roger Ballens, der seit über 40 Jahren fotografiert. Um Ihnen einen kurzen Abriss in sein umfassendes Werk geben zu können, möchte ich die Fotografien (mit Hund) chronologisch anordnen: Sieht man so am besten, wie sich Roger Ballen vom dokumentarischen Zugang der Darstellung der verarmten südafrikanischen Weißen zum surrealen Inszenator seelischer Zustände, zum Schöpfer hermetischer ästhetischer Welten entwickelt.

Ballen wurde 1950 in New York geboren, kam durch seine Mutter, die in der New Yorker Magnum-Dependance arbeiete, sehr früh mit der Fotografie in Kontakt. Er studierte allerdings vorerst Psychologie und Geologie. Nach langen Weltreisen blieb er als Geologe in Südafrika, er suchte beruflich nach Mineralvorkommen und kam auch in ganz abgelegene ländliche Gegenden Südafrikas. Erstmals Aufsehen erregte er in den 80er Jahren mit seiner Fotoserie "Dorps. Small towns of South Africa" und nach dem Zusammenbruch des Apartheid-Regimes mit "Platteland: Images of a Rural South Africa" (1994). Er fotografierte die weiße Bevölkerung, Nachfahren der Buren, arm und deklassiert, eine Randerscheinung, und griff damit ein gerne vernachlässigtes Thema auf. Die einstigen Machthaber der Apartheid-Ära fühlten sich in ihrer vermeintlich weißen Überlegenheit verunglimpft. Ihm wurde ebenfalls Ausbeutung und Sozialvoyeurismus, das Fotografieren einer Freak-Show vorgeworfen; in Susan Sontag fand er allerdings eine prominente Fürsprecherin. "Platteland" war für sie "the most important sequence of portraits I've seen in years" (zitiert nach Lens Culture)

 

Roger Ballen, Platteland, Mrs. J.J. Joubert and Dog Dinky in Bedroom, Central Ca

Roger Ballen, Pllatteland, Pensioner With Dog, 1991

Roger Ballen, Platteland, Wife of Abbatoir Worker, Holding Three Puppies, Orange

Roger Ballen, Platteland, Woman and Dogs, Orange Free State, 1994

Robert Ballen, Outland, Woman, Man and Dog, 1995

 

Schon mit "Outland" (2001) verlieren seine Bilder den bis dahin vorherrschenden dokumentarischen Charakter. Sowohl sein Erfolg als auch ein gänzlich geänderter Markt für Fotografie ließ ihn einen mehr künstlerischen Weg einschlagen, er wurde ein "artist-photographer". Ab hier weicht die reportageartige Menschendarstellung zugusten einer mehr mystischen, metaphorischen, surrealen Anordnung zurück. Aus klaustrophobischen Innenräumen werden immer mehr die menschlichen "Innenräume" - die Psyche und ihre Abgründe.

 

Robert Ballen, Outland, Scrap Collector Holding Globe, 1998

Robert Ballen, Outland, Puppy Between Feet, 1999

Robert Ballen, Outland, Living Room Scene, 1999

 

2005 erschent seine Serie "Shadow Chamber" als Buch: Zeichnungen, Kritzeleien, ein Art-Brut-Stil nimmt zu, der Mensch erscheint nur mehr fragmentarisch. Der Hund ist hier nicht mehr nur Haustier, sondern Teil einer um Kabel und Drähte, Masken, verschlissene Stoftiere und andere Requisiten erweiterten Inszenierung. Gesteigert wird diese abgeschlossene ästhetische Welt 2009 in "Boarding House". Nicht nur der Mensch, auch das Tier wir immer mehr an den Rand gedrängt und unwichtig - was bleibt sind rätselhafte, verwirrende, bedrohliche, verhängnisvolle Fotografien. Sorge macht sich beim Betrachten breit: Ich möchte nicht in der Haut dieser Hunde stecken. Nur wenig Erleichterung bringt das Wissen um die Inszenierung und Komposition der Aufnahmen.

 

Roger Ballen, Shadow Chamber, Puppies In Fishtanks, 2000

Roger Ballen, Shadow Chamber, Hungry Dog, 2003

Roger Ballen, Boarding House, Dazed, 2006

Roger Ballen, Shadow Chamber, Oblivious, 2003

Roger Ballen, Boarding House, Appearances, 2003

Roger Ballen, Boarding House, Bewilderment, 2005

Roger Ballen, Boarding House, Enmeshed, 2006

Roger Ballen, Boarding House, Boarding house, 2008

Roger Ballen, Boarding House, Upseedaisy, 2008

 

Das "Boarding House" gibt es übrigens wirklich. Es ist ein altes Lagerhaus nahe Johannesburg, das Menschen und Tieren als Zufluchtsort dient. Gleichzeitig bezeichnet es auch den archaischen Teil der menschlichen Psyche, wie Roger Ballen in einem Interview meint. Er beantwortet auch, weshalb so viele Tiere in seinem Werk vorkommen: "Animals are more complex in some ways; you can’t put your finger on the animal, what he thinks or what he means. Even if you have a dog for 15 years, you can’t quite understand how dogs think."

Bis zum 2. September 2012 sind seine Fotografien im Musée d'Elysée in Lausanne zu sehen, bis zum 5. August 2012 im Martha Herford Museum.  Vom 6. bis 25. November 2012 werden Arbeiten in der Kunsthalle/ Wien, im project space ausgestellt sein.

Roger Ballen hat eine hervorragende Homepage, auf der Sie einen umfassenden Einblick in die Bildserien gewinnen können. Sie finden dort nicht nur Links zu Texten und Interviews, Sie können auch ganze Kataloge herunterladen.

Alle Fotos © Roger Ballen

 

Ausstellung, Fotografie
4. Juni 2012 - 8:58

©Holy Smoke

©Holy Smoke

©Holy Smoke

©Holy Smoke

©Holy Smoke

©Holy Smoke

©Holy Smoke

©Holy Smoke

©Holy Smoke

 

Als ich diese sympathischen Hunde das erste Mal auf Dog Milk Today gesehen hatte, vermutete ich, dass sie sehr klein, vielleicht 10 cm oder in der Größe von Schlüsselanhängern seien. Doch es sind bis zu 50 cm große Skulpturen! In Handarbeit hergestellt werden sie von der Britin Holy Smoke, die dazu nur altes Leinen, Nadel und Faden braucht. Jeder Hund hat einen einzigartigen unverwechselbaren Gesichtsausdruck, ich bilde mir sogar ein, mögliche Rassen zu erraten. Da nicht alle Säume "schön" gestaltet sind, gewinnen die Hunde an ihren ausgefrasten Ohren ganz besonders viel Persönlichkeit! Die Texturen sind glatt (Windhunde?) oder grob, einer schaut aus, als hätte er gerade eine Rauferei hinter sich. Jeder ist ein Unikat!

 

Auf Holy Smokes Homepage können sie noch viele andere Hunde, aber auch Vögel und Vogelnester sehen, über ihren Online-Shop sind auch Grußkarten erhältich.

 

alle Fotos © Holy Smoke

 

 

Skulptur
1. Juni 2012 - 8:40

Der italienische Fotograf Giacomo Brunelli fotografierte in Umbrien für die Serie "The Animals" Hunde, die wie Hunde aussehen und die sich wie Hunde verhalten (die Pferde, Füchse, Katzen, Vögel, Igel, Schlangen und andere Tiere seien hier nur am Rande erwähnt). Wild, energiegeladen und unheimlich wirken ein paar der Hunde, fremd und unbekannt erscheinen sie, sind wir doch den Blick auf autonom agierende Hunde kaum mehr gewohnt. Wie anders ist unser Bild vom (urbanen, domestizierten, gezähmten, vermenschlichten...) Hund, millionenfach fotografisch vermittelt.

 

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

 

Oben mein absolutes Lieblingsfoto, mein Lieblingshund dieser Serie.

 

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

 

Was hier besonders wild und unbändig aussieht, ist nur die Reaktion eines blinden Hundes hinter Maschendrahtzaun, der verunsichert und sich bedroht fühlend auf das Geräusch des Kamera-Verschlusses reagiert. Brunelli schreckt die Tiere auf, bewusst provoziert er deren Emotionen und Wildheit..

On my way back to the car, I stumbled over a dog that started barking at me from behind a wire-mesh fence. It had amazing blue eyes, but I think it was blind because it couldn't look in a straight line; its eyes were crossed. As the dog couldn't see, the noise of the camera shutter was making him crazy – that was why he got so angry. But the noise of the shutter is actually very important to me when I photograph animals: I use it to startle them, and get a reaction.

 

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

©Giacomo Brunelli

 

Brunelli liebte Tiere schon als Kind, ihnen mit der Kamera nahe zu kommen, sie mit dem Objektiv herzuholen und zu fotografieren, war für ihn wie das Berühren der Tiere. Als Erwachsener fährt er 2007 im Auto durch Umbrien und findet die Hunde in Hinterhöfen, Dörfern, auf dem Land.

Für Brunelli, der 1977 in Perugia in Italien geboren wurde und in England lebt, ist die Darstellung von Bewegung ganz wesentlich für seine Bilder, nicht zufällig zählt er Muybridge zu seinen Inspirationsquellen. Vielleicht strahlen manche Hundefotos (z.B. die Hunde in Rückenansicht) auch deswegen eine große Anmut, Ruhe und Würde aus, weil sie wie das bewusste Gegenteil von Bewegung, wie die Abwesenheit von Bewegung wirken.

Der Fotograf schießt seine analogen Schwarz-Weiß-Fotos übrigens mit einer 35mm Miranda-Kamera. Mir sagt das überhaupt nichts, aber Sie können bei Interesse an den technischen Voraussetzungen im Cool Girls Shoot Film-Blog mehr darüber lesen.

Brunellis Serie "The Animals"  wurde unter anderem in England, Frankreich und Kambodscha ausgestellt und 2008 auch als Buch veröffentlicht. Mit Vimeo können Sie durch das Buch blättern. Kaufen können Sie es z.B. über Amazon.

 

 

Ein Interview mit Giacomo Brunelli zu seinen Tierbildern finden Sie auf youtube.

 

 

Das Zitat im Text ist von einem Guardian-Interview.

alle Fotos © Giacomo Brunelli

 

Buch, Fotografie