Im letzten Blogbeitrag hat Gigi Mills als eine wesentliche Inspirationsquelle Milton Avery genannt. Doch wer war Milton Avery? Vielleicht konnten Sie auch nichts mit diesem Namen anfangen, deswegen reiche ich eine ganz kurze Beschreibung seines umfangreichen Werks - natürlich anhand seiner wenigen Hundebilder - nach.
Der amerikanische Maler Milton Clarke Avery (1885-1965) war ein Virtuose in der malerischen Verwendung der Farbe, er konzentrierte sich auf die Beziehung zwischen den Farben, die ihm wichtiger war als Tiefenwirkung. Darin und in der Betonung der Flächigkeit stimmt sein Frühwerk mit den Expressionisten und den Fauves überein. Aufgrund seiner farbenfroher Landschaftsbilder wird Avery auch gerne als amerikanischer Matisse bezeichnet.
Sein reifer Stil ab den 1930er Jahren wird von Klarheit, Einfachheit und Sparsamkeit bestimmt, die Bilder sind aus einigen wenigen flächigen Bereichen in subtiler Farbigkeit komponiert. Obwohl sein Werk eindeutig gegenständlich ist - er braucht ein minimales Element der Darstellung - ist Averys Werk ist bahnbrechend für die amerikanische abstrakte Malerei. Oben und unten sehen Sie das gleiche Sujet - drei Menschen mit einem Hund - gleichzeitig sehen Sie, wie er dieses ohnehin schon sehr reduzierte Motiv weiter abstrahiert hat.
Avery war ein großer Künstler der kleinen Themen und Motive: Sein Wohnzimmer, der Central Park, Strände und Berge, seine Frau Sally, seine Tochter March, seine Freunde und natürlich Hunde. Seine Welt war häuslich und rural, frei von Stadt, Technologie, Arbeit und Tod. Sie war undramatisch, poetisch, idyllisch, von Harmonie und leiser Emotion durchzogen.
Unten treffen wir den kleinen Hund der ersten Bilder wieder, vielleicht liegt er sogar auf demselben grünen Sofa.