Fotorealistisch, surrealistisch, illusionistisch, kryptisch, assoziativ, ernst, dunkel, unerklärbar, tiefsinnig … all diese Adjektive treffen auf die technisch perfekte Kunst des 1971 in Freiburg/Deutschland geborenen Eckart Hahn zu.
Bekanntes wird sowohl in gemalten Plastiktüten als auch im übertragenen Sinne in neue Kontexte verpackt. Die neutralen, monochromen Hintergründe lassen den Betrachter im Unklaren über die Handlungsräume, aber viel Raum zum Assoziieren und zur Entfaltung zwiespältiger Gefühle zwischen Neugier und Unbehagen.
Ein weißer Hund heult den schwarzen Buddha an. Entindividualisiert sitzen die Hunde wie für ein Familienbildnis beim Fotografen in Pose.
"Tale", heißt das Bild, das im ersten Moment an das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten erinnert. Doch was macht der Rabe? Mir fällt dazu gleich "The Raven" von E. A. Poe ein. Doch nicht "Nevermore" krächzt er, sondern "Eckart Hahn" wie auf dem Ausstellungsplakat für das Erlanger Kunstpalais.
Bei der Ausstellungsansicht erhalten Sie einen guten Eindruck von der Größe seiner Bilder. Zusammengehängt sind die Bilder zum Thema "Tier". Ergänzt wird die brilliante Malerei durch handwerklich ebenso vollendete Objekte.
Eckart Hahn malt an die 30 Acrylbilder jährlich, wobei er sich inhaltlich immer neu zu erfinden sucht – er strebt es nicht an als "ein Hahn" auf den ersten Blick identifiziert zu werden. Formal legt er bis zu 30 dünne Farbschichten mit Walzen und Schwämmen übereinander, um den Bildern neben ihrem intellektuellen Anspruch auch einen sinnlichen Aspekt hinzuzufügen.
Ein interessantes Interview über sein Selbst- und Künstlerbild (er hat Fotografie, aber nicht Malerei studiert), seinen Karrierebeginn und die Entwicklung seiner Malerei finden Sie im Online-Magazin Art-Interview.
Nach Erlangen ist "Der schwarze Duft der Schönheit" noch bis 26. Februar 2012 im Kunstmuseum Heidenheim zu sehen, vom 25. Mai bis zum 8. Juli 2012 macht die Ausstellungstournee im Städtischen Kunstmuseum Singen Station.
Weitere Arbeiten: Galerie Eikelmann, Pablo's Birthday, Galerie Rothamel, Galerie Wagner+Partner
alle Bilder © Eckart Hahn