Norbert Schwontkowski wurde spät von der Kunstwelt entdeckt, von mir allerdings noch später. Über Nachrufe habe ich mich dem Werk des 2013 verstorbenen deutschen Künstlers genähert, der als in romantischer Tradition stehender Melancholiker beschrieben wird.
Er geht existenziellen Fragen nach, erzählt Geschichten vom Verlorensein und Sehnen des Menschen. Dabei wirken seine Bilder lakonisch, humorvoll und unprätentiös.
Auch die Hunde sind hineingeworfen in reduzierte Landschaften. Die Streuner fordern einander zum Spielen in einer nebelverhangenen und menschenleeren Bahnhofstristesse auf. Obwohl die Hunde nur aus wenigen krakeligen Strichen bestehen, sind ihre Posen ausdrucksstark.
Nimmt dieser Hund die Stelle Dorian Grays ein, wird er sich gerade seiner Existenz bewusst?
Augenblicke der Aufmerksamkeit sehen wir hier. Die Hunde warten auf die Darbietung des Sängers.
Norbert Schwontkowski malt in reduzierter Farbigkeit und in einer aufwändigen Nass-in-Nass-Technik. Die Bilder bilden nichts Reales ab, sondern kommen aus dem Inneren, der Empfindung des Künstlers.
Erst mit 55 Jahren wurde Norbert Schwontkowski (*1949) über seine Heimatstadt Bremen hinaus bekannt. Ab 1996 lehrte er in Hamburg, Bremen, Greifswald und Braunschweig.
Einen umfassenden Überblick über Norbert Schwontkowskis Werk können Sie auf der Homepage der Galerie Contemporary Fine Arts - CFA Berlin erhalten. Viel Vergnügen beim Betrachten dieses großartigen malerischen Werks!