Mensch und Pferd lassen den Kopf hängen, auch der Hund mit seinem kecken Hütchen kann die Melancholie der Szene nicht mildern.
Von jedem unnötigen Ballast und Detail befreit und auf das absolut Wesentliche reduziert, stehen Mensch und Tier mit all ihrer Anmut oder Unbeholfenheit dem Betrachter gegenüber und konfrontieren ihn mit einer existenziellen Einsamkeit. Gigi Mills Arbeiten spiegeln eine emotionale Komplexität wider und bestechen gleichzeitig durch ihre außerordentlicher Schönheit.
Auf den ersten Blick wirken ihre Arbeiten durch die großen, zumeist in gedämpften Farben gehaltenen Flächen ohne Tiefenwirkung. Die Landschaften sind oft nur durch einen Horizont bestimmt. Die Innenansichten werden durch ein karges Raumgerüst bestimmt, sie erinnern an Bühnenbilder oder perspektivlose imaginäre Räume, in denen die Interieurs auffallend zur Schau gestellt werden und die Figuren - wie Silhouetten - anonym bleiben.
Gigi Mills wuchs in einer Zirkusfamilie auf und studierte als Erwachsene Theater und Tanz. Erst später kam sie als Autodidaktin zur bildenden Kunst. Sie ist von Malern des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, zum Beispiel Matisse, beeinflusst und zitiert Milton Avery als eine wichtige Inspirationsquelle.
Sie perfektioniert die Reduktion der Formen auf eine vereinfachte Eleganz, auf ihre Essenz. Der flüchtige Moment des Alltäglichen, Gewöhnlichen, hier das Wäscheaufhängen in Begleitung des Hundes, wird aus der schnelllebigen Existenz herausgelöst und festgehalten, er wird sowohl intensiv persönlich als auch zeitlos.
Manchmal kratzt Gigi Mills an der Oberfläche der Ölfarbe, um ein wenig von der Geschichte eines Werkes zu enthüllen. Gut zu sehen beim Halsband und den Zitzen des Hundes.
Gigi Mills (*Ohio/USA) lebt in Santa Fe/New Mexico/USA und wird von den Galerien GF Contemporary and Gallery Orange vertreten.
alle Bilder © Gigi Mills
Kommentare