Malerei

20. Dezember 2012 - 11:10

Anne Pincus, Walking Taz, 2009

Anne Pincus, Walking Taz, 2009

Anne Pincus, Taz, 2009

Anne Pincus, Taz, 2009

 

Anne Pincus befasst sich malerisch mit Schatten, 2009 hat sie auch Schatten mit den dazughörigen Hunden gemalt. So flüchtig der Schatten ist, so schnell läuft der Hund aus dem Bild. Das untere Bild zeigt nur den Schatten. Doch existiert er unabhängig vom Gegenstand, der ihn erzeugt, der das Licht blockiert hat? Denken sie nicht auch sofort den Hund mit, der ihn geworfen hat?

 

Anne Pincus, Taz, 2009

 

Die Künstlerin beschreibt selbst anlässlich einer Ausstellung in der Galerie Kaysser, wofür sie sich interessiert: Für etwas, was sich stets verändert - "wie Schatten oder eine vorbeirasende Landschaft von einem Zug aus gesehen.., diese ungreifbaren, unsubstanziellen, versteckten Erscheinungen und die Vergänglichkeit [...] Durch die Erforschung dieser Phänomene in der Malerei möchte ich ihnen schließlich einen Wert verleihen. In einer Welt, die so sehr den materialistischen Blick versklavt hat, hat diese Beschäftigung mit dem Flüchtigen, dem Vergänglichen, dem Unbegreiflichen eine bestimmte Schärfe."

Anne Pincus, 2009

Anne Pincus wurde 1961 in Melbourne geboren und hat 1983 in Australien ihr Studium der Bildenden Künste abgeschlossen. 1994 übersiedelte sie nach München, wo sie seither als freischaffende Künstlerin lebt und arbeitet.

alle Bilder © Anne Pincus

 

Malerei
7. Dezember 2012 - 11:20

Raychael Stine hat für ihre Malerei die Hunde (und Ratten und Wiesel) als Hauptmotiv entdeckt. Eigentlich nahe liegend, lebt sie doch mit drei Hunden - Hal, Pickle und Charlie -, die auch für ihre Bilder "Modell stehen".

Sie ist allerdings keine Hundemalerin im engeren Sinn - Aufträge für Dackel oder Chihuahuas nimmt sie nicht an -, sondern sie interessiert sich für die Möglichkeiten innerhalb der Malerei. Präzise gemaltes Hundeabbild und Abstraktion wechseln innerhalb eines Gemäldes. Die abstrahierten Teile sind großflächig vermalt oder gestisch angelegt - breite Pinsel oder vielleicht sogar die Spachtel kommen dabei zum Einsatz. Die Dackel beleben unbestimmte, nur wenig landschaftlich definierte Hintergründe.

 

You are not alone in the light, 2010 © Raychael Stine

The Temptation, 2011 © Raychael Stine

The Annunciation, 2008 © Raychael Stine

Dark Beach © Raychael Stine

Nest, 2010 © Raychael Stine

The Boring Of Holes © Raychael Stine

Blanket, 2009 © Raychael Stine

Charlie, 2009 © Raychael Stine

Hal, 2008 © Raychael Stine

Halford (ready), 2009 © Raychael Stine

Raychael Stine, Early Darkness, 2009

 

In "Food For The Moon" schaut Hal aus einem Müllsack-artigen Haufen hervor. Das glänzende Plastikgebirge ist so perfekt gemalt, dass ich beim ersten Hinsehen dachte, es handle sich um eine Skulptur!

 

Food For the Moon, 2010 © Raychael Stine

 

Das Bild unten heißt "Psychopomp". Personifiziert Pickle hier den Tod (er ist auch nur als gemalte Fotografie präsent) oder geleitet er die Seelen der Verstorbenen ins Jenseits (so wie der hunde- oder schakalköpfigen Anubis der Ägypter)? Ich mag dieses Bild ganz besonders, nur ein paar Blumen, ein Hundefoto, diffuse Formen und doch so unergründlich.

 

 

Psychopomp (Spectral Hound), 2012 © Raychael Stine

 

Angst vor der "Zerstörung" seines Werks sollte man als Künstlerin wohl nicht haben, um Neues erscheinen zu lassen, z.B. einen "Black Shuck", einen geheimnisumwobenen schwarzen Geisterhund, der zuweilen auch als Schicksalshund bezeichnet wird.

 

Black Shuck, 2012  © Raychael Stine

Black Dog, 2011 © Raychael Stine

 

Raychael Stine malt die Hunde fotorealistisch oder sehr expressiv, sie lotet die ganze Bandbreite zwischen Repräsentation und Abstraktion aus und versucht diesen Richtungen neue Facetten abzugewinnen. Beides steht gleichberechtigt nebeneinander und ist keinesfalls eine Entwicklung vom Realismus zur Abstraktion, wie man an den Entstehungsjahren ihrer Blder sehen kann.

Während der zwei, drei Tage, die ich mich mit Stine beschäftigt und den Beitrag geschrieben habe, hat die Künstlerin ihre Homepage überarbeitet. Neu darauf ist nun das artist statement About my work, in dem sie über das Motiv Hund, ihre Absichten und Antriebe in der Malerei Auskunft gibt.

Bitte schauen sie sich unbedingt Ray loves Pickle and other Snarly Yows an. Sie sehen dort nicht nur herrliche Fotos von Stines Hunden, sie finden auch die Stoff- und Textilberge, die sie umgeben und die wohl die reale Vorlage für das waren, was als wilder Pinselstrich auf die Leinwand kam.

Raychael Stine wurde 1981 geboren und lebt und arbeitet in Chicago. Mehr über sie auf der Homepage der Marty Walker Gallery.

alle Bilder © Raychael Stine

 

Malerei
5. Dezember 2012 - 22:40

true hero, 2010, Detail © Zoe Byland

 

Medaillonförmige Malereien von Pinschern und Möpsen mit Masken - mexikanischen Wrestlern abgeschaut - im Strahlenkranz, pflanzenumrankt, bannergeschmückt: Das sind die Helden der gebürtigen Schweizerin Zoe Byland. Sie malt Hunde(rassen), die urban verortet, dem städtischen Begleiter näher sind als der Natur oder gar Wildnis. Die Hunde und anderen Tiere stellen aber auch nicht sich selbst dar, sondern verweisen auf menschliche Eigenschaften und Charaktere.

 

true hero, 2010 © Zoe Byland

tiny dog © Zoe Byland

true hero, 2010 © Zoe Byland

 

Uuuups!

 

pure villain, 2010 © Zoe Byland

 

Manche Schwarz-Weiß-Bilder zeigen Mensch und Tier. Letztere folgen in ihrer körperlichen Inszenierung ihren menschlichen Begleitern. Beide blicken emotionslos. Obwohl en face gemalt, fordern sie uns nicht zur Kommunikation auf. Der Blick auf uns und auf sie ist zusätzlich erschwert durch Glashelme und Masken.

Byland kombiniert zeitgenössische Elemente mit traditioneller Malweise und Motiven aus der Vintage-Porträtfotografie. Mensch und Tier geben ihre Identitäten nicht preis. Wie bei den Wrestlern, die die schützenden, Kraft gebenden Masken auch außerhalb des Rings tragen, verschmielzen Maske und Figur zu einer neuen Identität. Das Geheimnis bleibt, nichts ist festgelegt, alles offen zum Weiterspinnen und Weiterfabulieren der malerisch angelegten Narration.

 

Boy on the moon, 2011 © Zoe Byland

Brothers, 2010 © Zoe Byland

Girl on bike, 2009 © Zoe Byland

 

Haben Sie nicht auch spätestens hier an Marianna Gartners Bilder gedacht?

 

Poodle © Zoe Byland

Poodle, Detail © Zoe Byland

Ausstellungsansicht, 2006 © Zoe Byland

 

Beim lebensgroßen Pudel werden Spielzeug (Art-Toy) und Skulptur zusammengeführt. Er ist tätowiert.

Bylands figurative Malerei ist beeinflusst von Vintage-Fotografie, Graphic Novels, Street Art, Film Noir, alten Science-Fiction-Filmen, Superhelden, Pin-ups und klassischen kunstgeschichtlichen Positionen (dazu Interview). Die Inszenierung der Personen und Tiere in Gewändern und Interieurs des ausgehenden 19. Jahrhunderts folgt historischer Porträtfotografie und Porträtmalerei. Zusätzlich verbindet sie Gegensätze: Altes und Neues, Verhülltes und Offenbartes, Traditionelles und Subkulturelles, Romantisches und Düsteres.

Bevor sich Zoe Byland der Malerei zuwandte, beschäftigte sie sich überwiegend mit Charakterdesign, Grafikdesign, Comics und Illustrationen. Den Comic-Stil übersetzte sie dann in traditionelle Malerei, nicht zuletzt um ihre Maltechnik weiterzuentwickeln: Acrylmalerei in Verbindung mit Airbrush, um weiche Übergänge zu erreichen.

Zoe Byland wurde 1975 in Bern/Schweiz geboren und studierte in Zürich Kunst und Mediendesign, bevor sie 2002 nach Wien an die Akadmie der bildenden Künste wechselte, wo sie ihr Studium 2008 abschloss. Sie lebt und arbeitet in Wien und Bern.

alle Bilder © Zoe Byland

 

Malerei, Skulptur
21. November 2012 - 9:05

Tiere durchziehen das Werk der jungen süddeutschen Malerin Hannelore Kroll. Pfaue, Fische, Ziegen, Brauereipferde, Kätzchen - und natürlich Hunde. Dabei sind diese Hunde niemals Selbstzweck, sondern vielmehr Anlass mit der Malerei zu experimentieren, sie zu hinterfragen, die Grenzen der gegenständlichen Malerei auszuloten - wie bei der Windhundserie.

Der Bewegung und Dynamik der Windhunde folgt der Schwung und die Schnelligkeit des Pinsels. Als hätte sie nur die Zeit eines Hunderennens, um ihr Bild fertigzustellen. Sehr expressiv sind Tiere und Umraum gestaltet, die Hunde werfen intensive körperhafte Schatten.

 

Windhundserie 1 © Hannelore Kroll

Windhundserie 2 © Hannelore Kroll

Windhundserie 3 © Hannelore Kroll

Windhundserie 4 © Hannelore Kroll

 

Hannelore Kroll beschäftigt sich auch mit der Wirkung der Bildausschnitte. Angeschnitten sind die "Akademiegeister" genannten Dalmatiner, "von oben" ein bunter Hund oder untersichtig der Chihuahua ("Open Space").

 

Akademiegeister 1, 2009 © Hannelore Kroll

Akademiegeister 2, 2009 © Hannelore Kroll

 

Hannelorie Kroll beherrscht beides: Intensive Farbigkeit wie bei den Hintergründen zur Serie "Bunte Hunde" sowie sehr sensible, eher monochrome Farbverwendung wie beim "Romantic Dog". Sie beherrscht den impulsiven Strich wie die fein modulierte Fläche.

 

Bunter Hund 1, 2011 © Hannelore Kroll

Bunter Hund 2, 2011 © Hannelore Kroll

Bunter Hund 3, 2011 © Hannelore Kroll

von oben © Hannelore Kroll

 

Ein kleines Bild der Chihuahua-Serie heißt "Du bist Deutschland", es entstand 2008 zur Fußball-WM. Mit diesem Slogan wurde für das Ereignis geworben. Und natürlich steht das "du" auch für Deutschlands Hunde.

 

GS © Hannelore Kroll

Octopus's Garden © Hannelore Kroll

Open Space, 2010 © Hannelore Kroll

Portrait, 2008 © Hannelore Kroll

Kobold, 2010 © Hannelore Kroll

Du bist Deutschland, 2008 © Hannelore Kroll
Du bist Deutschland, 2008 © Hannelore Kroll

Windhund © Hannelore Kroll

Multiple Toys © Hannelore Kroll

 

Bewegung bestimmt auch das Bid des "Barking Dog" - das Auto fährt vorüber, nur zwei Pfoten berühren das Pflaster. Beim "Romantic Dog" sieht man die Wolken förmlich vorbeiziehen.

 

Barking Dog © Hannelore Kroll

Romantic Dog © Hannelore Kroll

Speedy's Back, 2008 © Hannelore Kroll

Einzelkämpfer mit Einzelkämpferausrüstung, 2011 © Hannelore Kroll

Wastl im Wald (Lack auf Glas) © Hannelore Kroll

 

Der Dackl - "Wastl im Wald" - ist mit Lack auf Glas gemalt. Den "Hasen" habe ich für meine Hasen- und Kaninchenfreunde in den Beitrag geschummelt.

 

Hase, 2011 © Hannelore Kroll

 

Hannelore Kroll (geb.1980 in Starnberg/Deutschland) studiert an der Akademie der bildenden Künste in München freie Malerei. Sie stellt national und international aus. Mehr Arbeiten sehen Sie auf tetartet.de und auf flachware.de.

alle Bilder © Hannelore Kroll

 

Malerei
16. November 2012 - 8:03

'Modellsitzen statt Fuchsjagd' könnte das Motto für diesen Drahthaarterrier sein, der sein Herrchen zur Arbeit auf dem Gehsteig begleitet. Hunde waren in den 1920 und -30er Jahren oftmals Begleiter von Straßenkünstlern, die dadurch neben der besten Gesellschaft, die man sich wünschen kann, auch mehr Aussicht auf "change", also erbetteltes Kleingeld hatten.

 

AF Harris und Hund © Fox Photoes/Getty Images
 

Der "Pflastermaler" Albert Harris fertigt eine Kohlezeichnung von seinem Hund an. Das Foto entstand am 2. Juli 1931 vor der Londoner National Gallery am Trafalgar Square. Harris war als Hundemaler stadtbekannt. Er hatte sich auf Foxterrier spezialisiert und sein Hund musste oftmals Modellsitzen. Eine schwierige Aufgabe für einen intelligenten, unternehmungs- und abenteuerlustigen Hund, der immer auf der Suche nach Ablenkung ist. Mit einem Spaniel hätte es Harris sicher einfacher gehabt, aber wahrscheinlich konnte er die Terrier nahezu auswendig zeichnen.

 

AF Harris und sein Hund © George Lewis

 

Dieses Foto entstand am 8. Juli 1930 - der Zeitungsverkäüfer im Hintergrund liefert diesen Hinweis - Arthur Conan Doyle war am 7. Juli verstorben. Fotograf war George Lewis, der auch ein Pionier der Stereoskopie war. Ihm ist es zu verdanken, dass Albert Harris der erste Straßenkünstler weltweit wurde, der in einem Stereogramm verewigt wurde. Unten sehen sie nebeneinander die zwei Bilder, die Ausgangspunkt für das "Raumbild" waren. Die Stereoskopie ist die Wiedergabe von Bildern mit einem räumlichen Eindruck von Tiefe, der physikalisch nicht vorhanden ist. Umgangssprachlich wird Stereoskopie fälschlich als "3D" bezeichnet, obwohl es sich nur um zweidimensionale Abbildungen handelt, die einen räumlichen Eindruck vermitteln. Die ersten Stereogramme wurden übrigens schon 1841 hergestellt.

 

© George Lewis

Straßenkünstler in 3D, 1930

Straßenkünstler in 3D, 1930

 

Der Londoner Straßenmaler Albert Harris und sein Hund: Um den Effekt zu sehen, brauchen Sie eine Rot-Cyan-Anaglyphenbrille.

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Philip Battle bedanken, in dessen Blog "All My Own Work! - A history of pavement art" ich auf Albert Harris und die Hunde der Straßenkünstler gestoßen bin. Dieser Blogbeitrag folgt seinen Ausführungen, es handelt sich um Spezialwissen, dem ich nichts hinzuzufügen hatte. Die Briten nannten Künstler, die auf dem Gehsteig zeichneten, übrigens "Screevers", ein deutsches Wort dafür existiert nicht. Die deutsche Übersetzung "Pflastermaler" für pavement artist klingt sehr holprig, der Begriff Straßenkünstler ist mir aber zu weit gefasst.

Das untere Foto zeigt Lucy, die mit einer Blechbüchse im Maul für ihren menschlichen Gefährten bettelt, darunter ist Bloomsbury Bob zu sehen. Lesen Sie deren herzerwärmende Geschichten  in Philip Battles Blog nach!

 

Lucy mit Blechdose für Kleingeld, 1936

Bloomsbury Bob, 1938

 

Fotografie, Malerei, Street Art, Zeichnung
8. November 2012 - 13:00

Bis zum 11. November 2012 können Sie noch die Ausstellung "Entrecôte - Karambolage Massentierhaltung" im Palais Kabelwerk in Wien sehen, die auf eine Initiative von Monika Iatrou zurückgeht und KünstlerInnen versammelt, die sich bildnerisch dem Themenbereich Massentierhaltung nähern.

 

Plakat Entrecôte - Karambolage Massentierhaltung

 

"Diese Form der 'Lebensmittelproduktion' halte ich für Mensch und Tier inakzeptabel. Als Künstlerin sehe ich mich verpflichtet und es mir ein besonderes Anliegen, Massentierhaltung in der Öffentlichkeit zu thematisieren. Kunst ist hiefür besonders gut geeignet und ich engagiere mich daher sehr, diese Ausstellung möglich zu machen", sagt Monika Iatrou. Leider musste sie feststellen, dass das Thema auch bei den KünstlerInnen nicht sehr beliebt ist und es weniger Einreichungen als erwartet auf ihren Call for Artists gab.

Mich wundert das allerdings nicht: Fleisch-essende KünstlerInnen verschließen die Augen vor der Realität der Produktion ihrer Nahrung um nichts weniger als andere. Vegetarische oder vegane KünstlerInnen sind rar. Dazu kommt, dass die traditionellen abbildenden Techniken meines Erachtens nur wenig geeignet sind, die Massenvernichtung an Lebewesen künstlerisch umzusetzen.

Gottfried Renz-Fidéo zum Beispiel will mit seinen digitalen Bildern die räumlich/zeitliche Trennung von Produktion und Konsum im Rezipienten aufheben, um zu bewirken, dass die eine oder der andere beim nächsten Einkauf wie er in die Gemüseabteilung steuert. (Kunstnews)
 

Gottffried Renz

Gottffried Renz

 

Eine Arbeit, die mir besonders gut gefällt, ist von Helena Maria Christina Möstl aka Elle Fee, da sie den Milchkonsum betrifft, der bei uns noch immer als gesund gilt. Der physische Schmerz und das psychische Leide der Hochleistungsmilchkühe wird dabei kaum wahrgenommen. Die Arbeit regt außerdem dazu an, sich über die Zusammenhänge zwischen Milch- und Fleischproduktion zu informieren (die Milchproduktion bedingt das Kalbfleisch!)

 

© Elle Fee

© Elle Fee

 

Elle Fee setzt sich mit Veganismus und der Kuhmilch als Muttermilch auseinander, nicht zuletzt deshalb, weil sie selbst vegan lebt und bis vor kurzem stillende Mutter war. (Kunstnews)

 

© Regina Merta

 

Regina Merta wirft oben fahles Licht in enge Ställe.

 

© Ellen Semen

 

Auf diesem "Sau-Haufen" von Ellen Semen türmen sich mindestens 41 Schweine platzparend auf 5,22 qm Leinwand übereinander. Eine beengte Situation. Aber auch ein klares Statement gegen Massentierhaltung? (Kunstnews)

Welchen Zugang andere teilnehmende KünstlerInnen zum Thema haben können Sie im Blog Kunstnews der Organisatorin Monika Iatrou nachlesen.

Bis 11. November 2012 ist die Ausstellung von 15.00 bis 19.00 Uhr im Palais Kabelwerk, Gertrude-Wondrack-Platz, 1120 Wien zu sehen.

 

25. Oktober 2012 - 7:08

Gustave Caillebotte mit seinem Hund Bergère
Gustave Caillebotte mit seinem Hund Bergère, 1892 vom Bruder Martial Caillebotte aufgenommen auf der Place du Carrousel in Paris. Foto: Kunsthalle Schirn / Privatsammlung

 

Die Frankfurter Kunsthalle Schirn widmet dem französischen Impressionisten Gustave Caillebotte eine umfangreiche Ausstellung mit Zeichungen und Gemälden und kombiniert sie mit Fotografien des späten 19. und des frühen 20. Jahrhunderts. Caillebotte hatte als Maler einen sehr modernen fotografischen Blick. Die Bedeutung der Fotografie zur Herausbildung einer neuen Sehweise wird in seinem Werk deutlich. 

Gustav Caillebotte (1846-1894), das Entfant terrible einer Unternehmerfamilie, war Maler, Millionär, Mäzen und begnadeter Segler - und er war Sammler "der Impressionisten". Nach seinem frühen Tod erbte der französische Staat: Viele Werke des Musée d'Orsay stammen aus seinem Besitz.

 

Henri Rivière, Personen, zwei Hunde und ein doppelstöckiger Wagen auf dem Pont d
Henri Rivière, Personen, zwei Hunde und ein doppelstöckiger Wagen auf dem Pont du Louvre

 

Fotografien wie diese waren Caillebotte bekannt, möglicherweise hat er selber fotografiert, jedenfalls besaß sein Bruder eine Kamera. Die angeschnittenen Figuren öffnen einen Bildraum und ziehen den Betrachter ins Geschehen hinein. Diesen fotografischen Blick wendet Caillebotte auf seine Malerei an - jedenfalls in der Anmutung, tatsächlich sind seine Bilder durchkomponiert und -konstruiert.

 

Gustave Caillebotte, Le Pont de l‘Europe, 1876
Gustave Caillebotte, Le pont de l´Europe, 1876

 

Caillebotte ist der Maler eines modernen, "urbanen" Paris: Seit der Umgestaltung der Stadt durch Georges Haussmann flanieren die Pariser (Hunde) auf breiten Boulevards, überqueren sie weiträumige Plätze und neu gebaute Brücken. Die Rücken- und Identifikationsfigur ist hier der Hund - das gefällt mir ganz besonders - und wir folgen ihm auf dem Weg zum Fluchtpunkt.

 

Gustave Caillebotte, Richard Gallo und sein Hund Dick in Petit Gennevilliers,,
Gustave Caillebotte, Richard Gallo und sein Hund Dick in Petit-Gennevilliers, 1884

 

In den 1880er Jahren zieht Gustave Caillebotte nach Petit-Gennevilliers. Hier malt er Richard Gallo, der an einem sonnigen Tag mit seinem Hund Dick aum Flussufer entlang spaziert. Gallo legt damit Zeugnis ab für ein erwachendes Selbstbewusstsein des Bürgertums, das seinen Wohlstand zeigt und sich Tiere zulegt (meint zumindest Kuratorin Sagner in der Frankfurter Rundschau). 1894 verstarb Caillebotte in Petit-Gennevilliers.

Dazu: Claus-Jürgen Göpfert: "Der ferne Blick" in der Frankfurter Rundschau, Roland Held im Echo online sowie Sabine Weier im SCHIRNMAG.

Die Ausstellung in der Kunsthalle Schirn auf dem Frankfurter Römerberg ist zu sehen bis 20. Januar 2013. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 19 Uhr, Mittwoch und Donnerstag auch bis 22 Uhr.

 

Gustave Caillebotte - Ein Impressionist und die Fotografie, Cover

 

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Hirmer Verlag: "Gustave Caillebotte - Ein Impressionist und die Fotografie", München 2012, ISBN: 978-3-7774-5411-5

 

Ausstellung, Buch, Fotografie, Malerei
21. Oktober 2012 - 15:00

Four and Sons

 

Ganz sicher habe ich das australische Online-Magazin Four & Sons schon mehrmals als Inspirationsquelle für meinen Blog erwähnt, beschäftigt es sich doch mit Hunden, mit Kultur und allen Überschneidungsmengen, die sich daraus ergeben: Hund und Mode, Hund und Design, Hund und HundehalterInnen, Hund und Reisen, Hund und Lebensstil, aber natürlich auch Hund und Kunst. Alle Beteiligten sind HundenärrInnen, HundeliebhaberInnen, die mit viel Engagement die Kreativen aufspüren, die sich mit unserem besten Freund und seiner Beziehung zu uns beschäftigen.

Nun gibt es den Plan zum einjährigen Geburtstag des Magazins eine Printausgabe mit den vorgestellten KünstlerInnen der letzten zwölf Monate herauszugeben - und mit neuen, frischen, überraschenden Inhalten. Ich gehöre zu den Menschen, die an Druckerzeugnissen riechen, den Duft einsaugen. Noch vor dem Befühlen des Papiers und dem Aufschlagen ist das der erste Genuss. (Erinnert sich noch jemand - meine älteren LeserInnen - an die hektografierten Matritzen der Schulzeit, die mit Hilfe von Spiritus vervielfältigt wurdent? Wikipedia spricht in diesem Zusammenhang von charakteristischem penetranten Ethanolgeruch - die Schweizer sagten Schnapsmatritzen dazu!). Kein Online-Magazin kann ein gedrucktes Produkt ersetzen!

Four & Son sucht nun Unterstützer, die das Projekt (Finanzierung von Druck und Vertrieb) ermöglichen. Ab einem Dollar ist man als Unterstützer dabei, und der wird auch nur dann abgebucht, wenn das Projekt genügend Spender zur Realisierung findet. Ab 10 Dollar bekommt man die Print-Ausgabe. Vielleicht haben Sie Lust, Sie können noch bis zum 30.Oktober 2012 mitmachen. Insgesamt werden 1500 Dollar benötigt.

 

 

Ich spendete auch einen kleinen Betrag - meine Motivation war - siehe oben - aber eigentlich das kleine quadratische Fensterchen im Widget, aus dem Rocco hervorguckt. Ich liebe dieses Foto, zeigt es meinen ehemals armen räudigen Rocco so gesund und stark!

http://fourandsons.com/, zur Pozible-Kampagne

 

Buch, Fotografie, Grafik, Malerei, Skulptur
17. Oktober 2012 - 7:34

Veronika Olma und Bazi

 

Der schlafende Kerl neben Veronika Olma ist Bazi. (Veronika Olmas großformatige Malerei habe ich ihnen vor ein paar Tagen vorgestellt). Sie hat ihn im Herbst 2010 aus dem Tierschutzhaus in Woerrstadt geholt. Seither schreibt er als Olmas "alter ego" einen Blog über sein Leben mit "der Olma" - sehr lesenswert. Bazi ist nicht nur ein "Glücksbazi", sondern auch ein ganz gescheiter!

Unbedingt reinschauen in den Baziblog - Bazi geht das Thema Hund und Kunst von einer herzerwärmend humorvollen Seite an, außerdem führt er ein aufregendes Hundeleben (Frida!) in diesem Künstlerhaushalt und spricht auch Tierschutzrelevantes an.

 

Bazi vor einem Bild von Olma

 

Bazi betrachtet seine wölfischen Vorfahren. "Vergiss, dass Du ein Wolf warst", heißt diese Arbeit von 2009.

Wie sehr Bazi geliebt und "verehrt" wird (deshalb nenne ich ihn "Glücksbazi"), zeigen die Fotografien, wo er - Photoshop sei Dank - unterschiedlich in Szene gesetzt wurde. Wenn das keine Hommage an den kleinen Podenco ist!

 

Veronika Olma, beneiden

Veronika Olma, beneiden

Veronika Olma, beneiden

Veronika Olma, beneiden

Veronika Olma, My Baby

Veronika Olma, Playboy
Wow!
 

Jetzt möchte ich Ihnen noch einen kurzen Einblick in Veronika Olmas kleinformatiges Werk geben. Neben Fotografien, plastischen Arbeiten, Scherenschnitten etc. gibt es auch die "Schattenboxen" (Acryl auf Buchenholzquader in Fliesengröße) und die "Stickstoff"-Serie (bestickter und bemalter Stoff über Buchenholzkörper).

Veronika Olma, Schattenbox

Veronika Olma, Stickstoff, 2012

 

 

Veronika Olma, Stickstoff

Veronika Olma, Stickstoff

 

Veronika Olma, Stickstoff

 

Veronika Olma, Stickstoff

Veronika Olma, Stickstoff

Veronika Olma, Stickstoff

Veronika Olma, Stickstoff

Wenn das nicht der Bazi ist!

alle Arbeiten © Veronika Olma

 

Fotografie, Malerei
13. Oktober 2012 - 7:50

Eröffnung © A. Wrede

 

Was denkt diese Ausstellungsbesucherin wohl über die Bilder ihrer ArtgenossInnen?

Seit 1994 fotografiert die Berliner Künstlerin Barbara Wrede wartende Hunde. Zu Beginn des Jahres begann sie die Fotos zuerst zeichnerisch, dann auch malerisch umzusetzen. Die Serie "Wartende Hunde - ein Versuch über die Treue" entstand: Sie ist Hachiko, dem japanischen Akita gewidmet, der 10 Jahre am Bahnhof auf sein verstorbenes Herrchen gewartet hat.

Atelieransichten mit Hundebildern:

 

Foto © Barbara Wrede

Foto © Markus Wächter / Waechter

Foto © Markus Wächter / Waechter

Foto © Barbara Wrede

Foto © Markus Wächter / Waechter

Kurt © Barbara Wrede
Das ist übrigens Kurt!

Foto © Barbara Wrede

 

Barbara Wrede gründete auch einen Köterclub: Sie porträtiert, fotografiert und zeichnet Hunde und betreibt meditative, bis zu einem Quadratmeter große Fellstudien, jeweils mit einem Buntstift. Ein Teil dieser Arbeiten findet Eingang in die Ausstellung in der Galerie R31. Mehr zum Köterclub in der Berliner Zeitung.

Die Ausstellung ist noch bis zum 17. November 2012 zu sehen, jeweils Donnerstag bis Samstag von 15 bis 19 Uhr. Köterclubbing am 13., 20. und  27. Oktober 2012.  Kötermitbringen bitte nur nach Absprache.

Die Künstlerin schreibt auch eine Blog mit Szenen aus dem Alltag, Notizen zu Kunst und zu Ausstellungen. Sie gibt einen Einblick in ihr Atelier und darin entstehende Arbeitsserien. Dort können Sie die Entstehungsgeschichte zur Ausstellung nachlesen.

Den Hinweis zur Ausstellung fand ich übrigens auf Veronika Olmas Blog. Davon in ein paar Tagen mehr!

 

Ausstellung, Malerei, Zeichnung