Zeichnung

11. Dezember 2011 - 19:36

Ein Künstler, der seit mehr als 10 Jahren Hunde malt, ist Robert Clarke. Clarke, der auch in einer Werbeagentur gearbeitet hat, ist sowohl in der Kunst- als auch in der Modewelt populär und erfolgreich und für mich ein Beispiel dafür, wie beide Bereiche voneinander profitieren und wie man sein Werk gekonnt vermarket. Seine Zeichnungen und Malereien wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert, so zum Beispiel bei "British Birds and Dogs" in Paul Smith's  "Globe" am Flughafen Heathrow.

 

Robert Clarke, Birds And Dogs, 2009

 

Clarke nützt sicher alle Netzwerke der Mode- und Medienbranche, um seine Hundebilder zu lancieren, dementsprechend organisieren Kuratoren der Modewelt seine Ausstellungen mit Hundebildern, lassen VIPs und Celebrities ihre Hunde von ihm malen. Denn Clarke stellt seine Hundebilder nicht nur aus, er verbindet seine Ausstellungen auch geschickt mit Auftragsmalerei.

 

Rob Clarke, Cha Cha, 2011

Rob Clarke, Pickles, 2011

Rob Clarke, Sophie, 2011

Rob Clarke, Molly, 2011

 

Obwohl sich Clarke sehr professionell vermarktet, machen manche seiner Hundebilder einen herzerwärmend charmanten dillettantischen Eindruck (Pip!). Dieser Eindruck täuscht jedoch. Clarke hat an der St. Martins School of Art in London studiert und weiß sehr wohl mir dieser Anmutung zu spielen. Seine Absicht ist es, die Hunde nicht bloß naturalistisch wiederzugeben, sondern deren wahren Charakter zu enthüllen.

 

Rob Clarke, Pip, 2011

Rob Clarke, Patterdale, 2011

 

Clarke trifft und fotografiert bei seinen "Commission-only Dog Painting Tours" Hunde, die er daraufhin um mindestens 1500 Dollar malt. Die Termine sind rar und heiß begehrt, viele wollen ihren Hund als richtigen, ja wichtigen New Yorker oder Londoner Hund verewigt wissen. Er signiert seine Malereien nicht nur, die zukünftigen Kunstbesitzer bekommen auch einen Echtheitsnachweis, z.B. das "Robert Clarke The Dog Painter - The New York Tour" authentication label.

 

Rob Clarke, Freddie, 2011

 

Oben sehen sie das stolze Modell - Freddie - vor seinem fertigen Bild. Unten - ein ganz besonders gut gelungenes Beispiel - sehen sie die Fotovorlage und was Clarke daraus gemacht hat.

 

Rob Clarke, Stig, 2011

Rob Clarke, Stig, 2011

 

Während der Miami Basel 2010 fand "Robert Clarke - Pawdicure and Portraiture" statt. Während HundehalterInnen ihre Maniküre genossen, konnten die geliebeten Hund eine - sinngemäß - "Pfotiküre" bekommen und von Robert Clarke gemalt werden.

Heuer stellte er in London bereits seine "A-Z of Dogs" aus, zur Zeit präsentiert er seine Kunst in New York, beides in der Rebekka Hossack Galerie. Anschließend folgt die "Robert Clarke the Dog Painter - The New York Tour". 2012 kommt die Tour nach Palm Springs.

 

Rob Clarke, Alphabet

Rob Clarke, B is for Border

Rob Clarke, H is for Harrier

Rob Clarke, S is for Schnauzer

 

Viele weitere Beispiele der entzückenden Hundebilder sehen sie auf Clarke's Blog, wo sie auch einen Einblick in seine anderen Motive wie Totenköpfe oder Masken erhalten können.

Bilder © Rob Clarke

 

Grafik, Malerei, Zeichnung
18. November 2011 - 10:31

Eine Künstlerin, deren Arbeiten (Mischtechnik auf Leinwand) sehr grafisch angelegt sind, ist Iris Kohlweiss. Inspiriert von mittelalterlichen Druckgrafiken bildet der gezeichnete Hund einen Ruhepol in Kohlweiss' Arbeiten, der umgeben ist von Spiralen, Kreisen, gestischen Kritzeleien oder gemalten Flächen. Quasi informell und konkret geometrisch gemalte Teile wechseln einander ab und erzeugen so einen harmonischen Ausgleich zwischen Bewegung und Ruhe.
 

Wunderbar ist ihr Farbgefühl, die getrübte Palette der sanften Pastelltöne wird durchbrochen von wenigen kräftigen Farben, die auch Humor in die Bilder bringen und so der Gefahr entgegenwirken, zu schön zu sein. Schauen Sie nur die blauen Ringelsocken an! Oder den Hund, der aus dem Bildschirm lugt, um einen unergründbaren Kosmos vorzufinden.

 

 

Iris Kohlweiss, 2008

Iris Kohlweiss, 2008

Iris Kohlweiss, Ausschnitt, 2009

Iris Kohlweiss, 2010

 

Und hier eine neue Arbeit auf Papier: Schaut der Hund nicht sehnsuchtsvoll in einen Himmel mit Fesselballonen, den Mond hinter sich wissend?

 

Iris Kohlweiss, Ausschnitt, 2011

 

Iris Kohlweiss stammt aus Kärnten/Österreich und hat an der Universität für angewandte Kunst Malerei, Animationsfilm und Tapisserie studiert, sie lebt und arbeitet als freie Künstlerin in Wien. Viele weitere Werke - mit und ohne Hund - finden Sie auf ihrer Homepage.

 

Alle Bilder ©Iris Kohlweiss

 

Malerei, Zeichnung
16. November 2011 - 10:41

Die Zeichnungen der jungen kanadischen Künstlerin Amanda Nedham fallen sofort durch ihre meisterhafte handwerkliche Präzision auf. Sie zeichnet mit Bleistift auf weiches Aquarellpapier und erzeugt mit unterschiedlichen Strukturen und Tonwerten die spezifische Stofflichkeit von z.B. Fell und Textilien. Ihre Motive (hauptsächlich Hunde, Pferde und Gegenstände), deren Vorlagen sie im Internet und TV findet, fügt sie zu strengen hintergrundlosen Kompositionen zusammen, die durch Bewegung der Tiere oder faltenreiche Drapierung der Stoffe oft an Dynamik gewinnen.

Amanda Nedham, Death Shall Have No Dominion I, 2011

Amanda Nedham, Death Shall Have No Dominion I, 2011

Amanda Nedham, Death Shall Have No Dominion II, 2011
Amanda Nedham, Death Shall Have No Dominion II, 2011

 

Amanda Nedham, Like Milk & Blood I, 2011
Amanda Nedham, Like Milk & Blood I, 2011

Amanda Nedham, Like Milk & Blood III, 2011
Amanda Nedham, Like Milk & Blood III, 2011

 

Amanda Nedham: Death and Display I, 2009
Amanda Nedham: Death and Display I, 2009

Amanda Nedham, Death and Display II, 2009
Amanda Nedham, Death and Display II, 2009

 

Amanda Nedham, Sleep Of Reason I, 2008
Amanda Nedham, Sleep Of Reason I, 2008

Amanda Nedham, Tapping The Admiral III, 2009
Amanda Nedham, Tapping The Admiral III, 2009

Amanda Nedham, The Apology II, 2010
Amanda Nedham, The Apology II, 2010

Amanda Nedham, The Hunger Artist  II, 2010
Amanda Nedham, The Hunger Artist II, 2010

 

Amanda Nedham wird durch die Galerie LE vertreten. Weitere Arbeiten, Zeichnungen und Installationen, finden sie auf der Homepage der Künstlerin.

Alle Bilder ©Amanda Nedham

 

Zeichnung
22. Oktober 2011 - 9:08

Stromkabel und Hundeleinen, Wollfäden, und Gartenschläuche - das sind die Elemente, die sich durch Karen Holländers Werk ziehen und sich darin verwickeln. Sie sind Metaphern für Ordnung und Chaos ebenso wie für das Leben, das einen Anfang und ein Ende hat und dazwischen oft wirr, verworren und chaotisch verläuft. Mitt dabei, die Irrungen und Wirrungen beobachtend: der Hund.

 

Karen Holländer_Hundstage 1, 2007

Karen Holländer_Hundstage 3, 2007

Karen Holländer_Hundstage 2, 2007

Karen Holländer_Hundstage, 2007

 

Das Foto oben zeigt ein Bild der Serie Hundstage, im Hotel Kunsthof ausgestellt.

 

Karen Holländer - Fight, 2008

Karen Holländer- Wegrand 1, 2008

Karen Holländer - Wegrand 2, 2008

Karen Holländer - Selbstporträt mit Hund, 2006
Fotos © Daniela Beranek

 

Innenraum, Stadtpflanzen und Verwicklungen hießen die Ausstellungen in der Galerie Schafetzky, wo Karen Holländer ihre Bildserien präsentierte.

Die 1964 im deutschen Tübingen geborene und in Wien lebende Künstlerin ist neben ihrer Tätigkeit als Malerin auch erfolgreiche Autorin und Illustratorin von Kinderbüchern. Sie hat also nicht nur zur Malerei, sondern auch zum Buch einen engen Bezug. 2006 gestalete sie für die Ausstellung «und +» in der Galerie Atrium ed Arte dieses Buchobjekt.

 

 

Karen Holländer - Hund, 2006

 

Malerei, Zeichnung
20. Oktober 2011 - 9:28

Buchcover, 2010

 

La carne! Il problema non siamo noi panda, ma quello che mangiamo. Abbiamo da sempre sgranocchiato insipido bambù fino a rinchiuderci nella foresta del presente, dove la vegetazione è troppo fitta e la luce troppo scarsa per immaginare un futuro. Ora il bambù sta per finire e ci sta trascinando verso l’estinzione: glielo impediremo, vero?

Was sagt der Google-Übersetzer dazu?

Das Fleisch! Das Problem ist uns nicht Pandas, sondern was wir essen. Wir waren schon immer knabberte fad Bambus in der Nähe des Waldes selbst bis in die Gegenwart, wo die Vegetation zu dicht ist und das Licht zu arm, um sich eine Zukunft vorzustellen. Jetzt Bambus ist zu Ende und ziehen uns in Richtung Aussterben: verhindert, dass sie, richtig?

Ich habe noch immer wenig Ahnung, wovon dieses italienische Buch handelt, aber außer Zweifel steht, dass die Illustrationen ganz außergewöhnlich gelungen sind. Wer Italienisch kann, findet auf der Homepage des Verlages, neben obigem Zitat, Näheres dazu. Der Autor ist Giovanni Robertini, die Zeichnerin Ana Kras.

Ana Kras, 2010

 

Ana Kras, 2010

 

 

Die 1984 in Belgrad geborene Ana Kras ist bereits als Möbeldesignerin und Fotografin (analog) überaus erfolgreich. Zuletzt hat sie im Auftrag eines italienischen Brillenherstellers die Bügel-Innenseiten von handgemachten Sonnenbrillen gestaltet.

 

2010 hat sie "Il barbecue dei panda"  illustriert. Die Menschen, ihre Körperhaltungen und gemusterten Gewänder passen trefflich zu den Tiermasken, die sie tragen. Der gutmütige Labrador ist im wallenden Ethno-Style gewandet, die Bulldogge ist lässig, klassisch elegant. Sehen Sie sich die anderen Tierdarstellungen auf Ana Kras' Homepage an, sie sind ein Genuss! Kras hat einen scharfen Blick für Details, ist überaus sicher im Umgang mit modischen Codes und besitzt eine Sensibilität, aus der auch die Zuneigung zu ihren gezeichneten Geschöpfen spricht.

 
Ana Kras. 2010

 

Ana Kras, 2010

 

 

Ana Kras, 2010

Ana Kras, 2010

 

 

Buch, Grafik, Zeichnung
14. Oktober 2011 - 12:44

Nichts kaufe ich so gerne wie Bücher: Erst aufschlagen, dann zuschlagen! Vor zwei Tagen habe ich einen Bildband erstanden, der schon 2008 erschienen ist, wegen einer Zeichnung - seinetwegen:

Samson!
 

Cornelius Kolig - Samson, um 1980

Cornelius Kolig - Samson, um 1985

 

Die großformatige Kohle- und Acrylzeichnung stammt von 1980, die dreiteilige Kreidezeichnung darunter etwa von 1985. "Kau Kau und Samson" unten ist mit 1997 datiert. Das irritiert mich ein bisschen. Ist Samson, der als Polster für die Katze dient, auf dieser Zeichung bereits über 17 Jahre? Oder ist auch das Doppelbildnis nach einem Foto entstanden wie die meisten Zeichnungen des Buches?

 

Cornelius Kolig - Kau Kau und Samson, 1997

 

Der Künstler ist der 1942 geborene Österreicher Cornelius Kolig, die Bilder dem Buch "Cornelius Kolig. Autonome Zeichnngen aus dem Paradies" entnommen. Koligs Paradies ist ein Gebäude- und Gartenkomplex im Kärntner Vorderberg, mit dessen Bau der Zeichner, Maler, Bildhauer und Objektkünstler 1979 begonnen hat. Hier versammelt er sein künstlerisches Lebenswerk.

Zum realen Kolig'schen Paradies gehören auch seine Tiere, wenngleich sie in seinem veröffentlichtem künstlerischen Werk nur einen kleinen Teil einnehmen. Thomas Zaunschirm geht in dem Text "Lichtecht zur Schamhand", der den Abbildungen in  Cornelius Kolig. Autonome Zeichnngen aus dem Paradies  vorangestellt ist, an mehreren Stellen auf Koligs Tiere und seine Tierzeichnungen ein.

"Seit einigen Jahren porträtiert Kolig wieder alle im Haus oder im Areal um das Paradies lebende Katzen, die liebevoll versorgt werden"  (S 12).

"Zum Familienverband zählen die Tiere. Seit der Hund Samson tot ist, haben die Katzen das Regiment übernommen. Unstimmigkeiten gibt es nur zwischen ihnen, wer ins Haus darf oder im Garten bleiben muss, je nachdem welche der Katzen streitlustig oder kratzbürstig sind. Die eigens konstruierten Katzenhäuser auf der Mauer des Paradieses werden seit der verheerenden Mure (2003) nur mehr eingeschränkt angenommen. (...) Ein Jahrzehnt später schiebt er den uralten Samson auf einer Scheibtruhe. Die Tiere sind in beiden Fällen Attribute, ja Partner des Künstlers. Schließlich nimmt er auch deren Gestaltungen als Malereien und Skulpturen ernst. Die Kotspuren, die die heranfliegenden Schwalben auf Bildträgern hinterlassen, bilden informelle Bilder, vergleichbar den Urinspuren von Samson und dem Künstler selbst. (...)"  S 13

 

Cornelius Kolig mit Hund und Katze, 1983
Foto © Michael Leischner

 

Wie aus dem obigen Textzitat hervorgeht, umfasst Koligs Werk thematisch nicht nur Sexualität, Liebe, Reproduktion und Tod, sondern auch den Stoffwechsel und damit alles, was vielerorts noch tabuisiert ist. Nicht in unglaublicher, sondern in erwartungsgemäßer Primitivität wurde er 1998 von Jörg Haider als Fäkalkünstler bezeichnet. 2006 erhielt Cornelius Kolig den Großen Kulturpreis des Landes Kärnten, der ihm durch denselben überreicht werden sollte. Kolig, der bisher vor allem Gynäkologische Zeichenstühle, TV-Zeichenliegen und Reizspender erfunden hatte, kam mit dem sinnvollen Greifhandobjekt (je eine Plastik(?)-Greifhand an den beiden Enden einer Stange) zur Verleihung, mit dem er Haider die "Hand" gab, um bei der Übergabe des Preises nicht mit ihm in Berührung kommen zu müssen.

Leider habe ich kein Foto der Greifhand ohne den LH gefunden. Wollen Sie dieses praktsche Erfindung sehen, muss ich Sie auf das Verwaltungsportal des Landes Kärnten verweisen.

Noch eine kleine "Fußnote" zu Koligs Werk: Dieser große Zeichner verwendet(e) Butterbrotpapier: damit hat er nicht nur ein für ihn passendes Trägermaterial gefunden (manche Teile der Zeichnung sind auf die Rückseite des tansparenten Materials gezeichnet, um eine leichte Unschärfe zu erreichen), sondern auch ein nur oberflächlich nüchternes Wort dem Vergessen-Werden entrissen.

 

Buch, Zeichnung
13. Oktober 2011 - 9:11

Zur Zeit findet die erste umfassende Präsentation des malerischen Werks des heute fast 80-jährigen kolumbianischen Malers und Bildhauers Fernando Botero in Österreich statt. Die Bilder, die meinem Gefühl nach im Kunsthaus Wien viel stimmiger aufgehoben wären, sind im Bank Austria Kunstforum zu sehen.

 

Botero - Familia, 1989

Botero - Familia, 2004

 

Ein Botero ist auf den ersten Blick an seinen voluminösen, feisten Menschendarstellungen zu erkennen, die, nur leicht variiert, sein Werk seit über 50 Jahren beherrschen.

 

Botero - Hombre con Perro, 1989

Botero - Mujer con un perro en la playa

Botero - Mujer con Perro, 1996

 

Auch seine gemalten Hunde sowie die Hundeskulpturen - nur diese interessieren hier - sind wohlgenährt. Die Bronzeskulptur befindet sich in Medellin, Boteros Geburtsstadt.

 

Botero: Perros, 1966

Boltero: Sculpture - Centro de Medellín
Foto: © VerryBerryMojo

 

2004/2005 äußert sich Botero, dessen Figuren sonst eher in nostalgischem Ambiente und Interieur beheimatet sind, zum aktuellen politischen Geschehen: der Abu-Ghraib-Zyklus entsteht. Wut und Zorn motivierten Botero den Schrecken und die Folter im irakischen Gefängnis festzuhalten. Mit dem Zyklus will der Künstler „emotionales Zeugnis für die Scham, die sich beim Betrachten der furchtbaren Folterszenen durch US-amerikanische Soldaten einstellt, ablegen.“ (vgl. Bank Austria Kunstforum)

Nun - es gelingt ihm nicht. Die figurative, naive Darstellung ist zu sehr Boteros Formensprache verpflichtet, als dass sie bewegen würde, die frohen Dicken sind als Folteropfer ungeeignet. Satt-gesehen an 50 Jahren prallen Leibern, wird auch Abu Ghraib zum Kitsch. Die Betroffenheit und das malerische Engagement gegen die Folter, das Mitfühlen mit den Opfern spreche ich Botero kenesfalls ab, nur die Mittel sind unzureichend. Lesenswert dazu auch die Rezension des Abu-Ghraib-Bildbandes von Arno Widmann "Vom Nachttisch geräumt"

 

Botero - Abu Ghraib, 2004

Botero - Abu Ghraib, 2004

Botero - Abu Ghraib, 2004

 

Auch die Hunde, besser das eine Hundemodell, fletschen zwar furchterregend die Zähne, beißen ins Knie, kommen aber auf sehr tapsigen Pfoten daher. Seit ein paar Jahren malt Botero Zirkusbilder. Na also!

 

Botero

Botero
 

Auf Wiedersehen!

 

Botero: Dog turning corner, 1980
 

Dieses nette Bild habe ich von Moira McLaughlin's Blog Dog Art Today. Ein herzliches Danke!

 

Malerei, Skulptur, Zeichnung
2. Oktober 2011 - 10:45

Theo van Doesburg. Simultaneous Counter-Composition. 1929

 

 

Nein, das erste Bild ist kein Irrtum in meinem Blog. Es stammt vom wegweisenden niederländischen Künstler, Architekten und Theoretiker Theo van Doesburg, ebenso wie die beiden kleinen Ölbilder (8x14 cm), die er 1899 malte.

 

 

Theo van Doesberg: Hund, 1889

 

Theo van Doesberg: Zwei Hunde, 1899?

 

 

Was für eine liebenswerte, für heutige Verhältnisse wahrscheinlich ungewöhnliche Beschäftigung für einen etwa 16-Jährigen. Ob es wohl seine Hunde waren?

 

Ich konnte es fast selbst nicht glauben, als ich beim Hundebilder-Stöbern im Internet bei diesen kleinen Malereien auf van Doesburgs Namen stieß. Für jene, die mit Theo van Doesburg noch nicht viel anfangen können: 1917 gründet er gemeinsam mit Piet Mondrian die Gruppe und Zeitschrift "De Stijl", 1922 begründet er die Dada-Bewegung in Holland.

 

Wie er aus einer naturalistischen Kuhzeichnung ein konkretes Werk macht, sehen Sie hier:

 

 

Theo van Doesberg, 1917

 

Malerei, Zeichnung
24. September 2011 - 10:21

Ein großer thematischer Block des zeichnerischen Oeuvres von Barbara Eichhorn handelt von Menschen und Tieren sowie deren Beziehung zueinander.

 

Barbara Eichhorn: o.T., 2007

 

Sie arbeitet mit einfachen Materialien wie Bleistift, Kugelschreiber oder Tusche, wobei sie ihre Bildwelten collageartig zu spektakulär großformatigen Zeichnungen zusammensetzt, die trotz ihrer Größe Zartheit und Stille ausstrahlen. Auch durch die vielen gezeichneten Innenräume bekommen die Situationen etwas Privates, vielleicht Intimes. Verstärkt wird dieser Eindruck dadurch, dass die Künstlerin auch fremdes Fotomaterial als Vorlage für ihre künstlerische Umsetzung heranzieht. Zusätzlich zur Größe erzeugen die Bildtitel Bedeutung: We forgot to kiss our love, Forbidden love.

 

Barbara Eichhorn: Forbidden Love, 2007

 

Es "erscheinen Haustiere in jener Ambiguität, welche der Mensch ihnen aufgezwungen hat: das Tier als Gegenmittel zur Vereinsamung, als Kinderersatz, als Ersatz für menschliche Beziehungen. Besonders Hunde werden in Eichhorns Arbeiten zu Objekten sexueller Begierde, zum Opfer für unterdrückte Machtgelüste oder zum bloßen Accessoire der Eitelkeit" , so der Text der Galerie König.

 

Barbara Eichhorn: o.T., 2008

 

Die Bilder zeigen Alltagssituationen, die jeder (Hundebesitzer) kennt, ob mehr dahinter ist als das, was man sieht, ob diese dargestellten Hund-Mensch-Beziehungen von Ausnützung und Machtgefälle erzählen, wie weit der Raum für Assoziationen ist, mag jeder Betrachter selbst entscheiden. Wenn ich meinen Hund auf dem Bett liegen sehe, erwacht keine Begierde, sondern ich ziehe meine Befriedigung einzig aus dem Gedanken, dass er nun keine schmutzige Matratze mehr gegen etwa 100 andere Hunde verteidigen muss, wie im slowakischen "Tierheim" Lucenec, von wo ich ihn geholt habe. Und ich freue mich, dass es ihm jetzt gut geht und ich vergangenes Leid gutmachen kann.

Die oben angesprochenen Funktionalisierungen der Tiere gibt es fraglos zuhauf, vielleicht überwiegend, ich selbst tue mir schwer, sie gerade in Eichhorns Zeichnungen festzumachen. Wenn Sie mehr von der Künstlerin sehen wollen, besuchen sie die Homepage der Galerie König, dort können Sie das Portfolio von Barbara Eichhorn einsehen.

 

Zeichnung
20. September 2011 - 9:47

"Lean on me, if you're not strong", heißt eine Serie von Zeichnungen der Künstlerin Susanna Schwarz, die die Frage offen lässt, wer hier wen zum Anlehnen auffordert. Wer ist der Schwache und Anlehnungsbedürftige in dieser Tier-Mensch-Beziehung? Die Antwort oder bloß eine humorvolle Ergänzung mag ein Igelaquarell geben.

Auch andere Bildtitel - true love is cruel love - würde ich nicht zuallererst bei Zeichnungen von Mensch und Hund vermuten.

Obwohl das Werk der Künstlerin auch aus Malerei und Holzschnitten besteht, gefallen mir vor allem die Zeichnungen: wegen ihrer klaren Linienführung, der Großzügigkeit des Formats (oft 100x70 cm) und dem originellen Material (Edding). Zuneigung, Nähe, Erwartung werden kompositorisch gelungen inszeniert.

Hasen, Fische und Vögel sind neben Hunden die bevorzugten Tiere ihrer Aquarelle, wenngleich sie auch von mehr Distanz, Funktionalisierung oder Ironie erzählen.

 

Lean on me, if you're not strong II

Caro und Cora II

Hamburg Altona

True love is cruel love III

True love is cruel love IV

Edding auf Papier

Lean on me when you're not strong

Lean on me when you're not strong

Susanna Schwarz: Lean on me when you're not strong, 2010

 

Das Häschen schummle ich für meine Kaninchenfreunde Dagmar und Martin sowie Min und Erwin zwischen die Hundebilder.

 

Susanna Schwarz: Lean on me when you're not strong, 2010

Wetterleuchten

Pingpong, 2008

Bianca Neve 1, 2005

Saluki, 2004

Fluch der Karibik, 2004

Lupo, 2004

 

Die Künstlerin, die 2006 ihr Diplom an der Akademie der bildenden Künste bei Prof. Damisch absolvierte, wird ab 14.10.2011 bei der Ausstellung "The Excitement Continues" - Zeitgenössische Kunst aus der Sammlung Leopold II vertreten sein.

Susanna Schwarz ist Teil der Künstlerinnengruppe "Die 4 Grazien", von deren Homepage die Bilder stammen / © Susanna Schwarz

 

Ausstellung, Malerei, Zeichnung