Fotografie

21. Oktober 2012 - 16:00

Four and Sons

 

Ganz sicher habe ich das australische Online-Magazin Four & Sons schon mehrmals als Inspirationsquelle für meinen Blog erwähnt, beschäftigt es sich doch mit Hunden, mit Kultur und allen Überschneidungsmengen, die sich daraus ergeben: Hund und Mode, Hund und Design, Hund und HundehalterInnen, Hund und Reisen, Hund und Lebensstil, aber natürlich auch Hund und Kunst. Alle Beteiligten sind HundenärrInnen, HundeliebhaberInnen, die mit viel Engagement die Kreativen aufspüren, die sich mit unserem besten Freund und seiner Beziehung zu uns beschäftigen.

Nun gibt es den Plan zum einjährigen Geburtstag des Magazins eine Printausgabe mit den vorgestellten KünstlerInnen der letzten zwölf Monate herauszugeben - und mit neuen, frischen, überraschenden Inhalten. Ich gehöre zu den Menschen, die an Druckerzeugnissen riechen, den Duft einsaugen. Noch vor dem Befühlen des Papiers und dem Aufschlagen ist das der erste Genuss. (Erinnert sich noch jemand - meine älteren LeserInnen - an die hektografierten Matritzen der Schulzeit, die mit Hilfe von Spiritus vervielfältigt wurdent? Wikipedia spricht in diesem Zusammenhang von charakteristischem penetranten Ethanolgeruch - die Schweizer sagten Schnapsmatritzen dazu!). Kein Online-Magazin kann ein gedrucktes Produkt ersetzen!

Four & Son sucht nun Unterstützer, die das Projekt (Finanzierung von Druck und Vertrieb) ermöglichen. Ab einem Dollar ist man als Unterstützer dabei, und der wird auch nur dann abgebucht, wenn das Projekt genügend Spender zur Realisierung findet. Ab 10 Dollar bekommt man die Print-Ausgabe. Vielleicht haben Sie Lust, Sie können noch bis zum 30.Oktober 2012 mitmachen. Insgesamt werden 1500 Dollar benötigt.

 

 

Ich spendete auch einen kleinen Betrag - meine Motivation war - siehe oben - aber eigentlich das kleine quadratische Fensterchen im Widget, aus dem Rocco hervorguckt. Ich liebe dieses Foto, zeigt es meinen ehemals armen räudigen Rocco so gesund und stark!

http://fourandsons.com/, zur Pozible-Kampagne

 

Buch, Fotografie, Grafik, Malerei, Skulptur
19. Oktober 2012 - 8:50

Karen Knorr: The Music Room

Karen Knorr, The Library II

 

"Wie kommt das Reh in dieses Schloss? Wie hat Karen Knorr es nur geschafft, dass es still sitzt (und erst der Fuchs neben dem Hasen)?“, fragte ich mich, als ich das erste Mal zufällig im Internet auf ein Foto der "Fabeln" (2004-2008) stieß. Nach der Irritation kam die "Erleuchtung" - sie hat ausgestopfte Tiere in Schlösser geschleppt und sie in ihrer artfremden Umgebung fotografiert! Doch auch das stimmte nicht.

 

Karen Knorr, The Wolf's and the Stag's Room
Karen Knorr, The Wolf's and the Stag's Room (aus der Serie "Fables")

 

In den klassischen Fabeln von Aesop oder Jean de La Fontaine, aber auch in unserer Alltagskultur (Filme von Disney und Attenborough) verkörpern Tiere menschliche Eigenschaften. Und ihre Geschichten dienen auf diesem Umweg der moralischen Erziehung des Menschen. In Karen Knorrs fotografierten "Fabeln" dringen die Tiere - als "das andere" - in menschliche Räume ein, in die ihnen der Zutritt sonst verwehrt wird, in barocke Schlösser, Prachtbauten des Klassizismus und Rokoko, in Museen, aber auch in Corbusier's Villa Savoye. Die Räume repräsentieren Ordnung, Strenge, Eleganz, aber auch Gesellschaftssysteme der Unterdrückung, Ausbeutungs sowie männliche Macht und Geschmack. Die Tiere dringen in dieses Bedeutungssystem ein und sie dringen auf den Unterschied zwischen Natur und Kultur. Allerdings dringen sie nicht als leibhaftige, lebende, reale Tiere in unsere kulturellen Heiligtümer, sondern nur als repräsentierte (ausgestopfte, digital erzeugte).

Knorr mischt analoge und digitale Fotografie, um die Fabeln nachzustellen. Sie fotografiert die Räume analog mit einer großformatigen Sinar-Kamera aus einer niedrigen Position, um den Blickwinkel der Tiere nachzuahmen. Die Tiere selbst werden lebend in z.B. Zoos und Resevaten und ausgestopft in Museen aufgenommen. Die großen Negative werden eingescannt und erst dann digital mit Photoshop bearbeitet. Dieser Prozess gestaltet sich langwierig:

„Some photographs now take months to make whilst others are quicker. I compare this work in its infinite detail to “phototissage,” a form of photographic stitching or weaving, rendering the pixels like threads in a tapestry.“ (Interview Photo Espana, 2008)

Karen Knorr, 1960 in Frankfurt/Main (Deutschland) geboren, wuchs in San Juan (Puerto Rico) auf und studierte in Paris und London. Ihr fotografisches Frühwerk, das die "politics of representation" thematisiert, wurde breit diskutiert, so z.B. im Kontext der Filmtheorie und der Cultural Studies. Sie gehörte in Großbritannien zu einer fotografischen Bewegung, zu der auch Martin Parr, Anna Fox, Paul Seawright, Keth Arnatt oder Eileen Perrier gehörten. Am Beginn der 1980er Jahre wurde sie durch ihre Serie "Gentleman" bekannt, einer Reportage über englische Männerclubs. Erst später lenkte sie ihre Aufmerksamkeit von den sozialen Reportagen hin zur Untersuchung der Beziehung von Natur und Kultur, hin zur Untersuchung des Verhältnisses von Fotografie zu Feminismus, Konzeptkunst und Animal Studies. Karen Knorr stellt international aus und unterrichtet seit vielen Jahren, derzeit an der University for the Creative Arts in Farnham, Surrey.

 

Karen Knorr, Belgravia

Karen Knorr, Belgravia

 

Als Beispiel für ihre frühen sozialkritischen Arbeiten sehen Sie oben zwei Fotos der Serie "Belgravia" von 1979-1981, in der auch zwei Hunde vorkommen. Knorr kombiniert in dieser Serie Schwarz-Weiß-Fotografien mit ironischen, humorvollen Texten, die den Lebensstil und das britische Klassensystem der Thatcher-Ära beleuchten. Die Bedeutung liegt in der Zusammenführung von Text und Bild zu etwas drittem, zu einer "third meaning". Ausgangspunkt zu "Belgravia" war Knorrs Wut auf die soziale Ungerechtigkeit, ungleiche Lebenschancen.

Belgravia ist ein weltoffener, sehr reicher Stadtteil in London, wo Knorrs Eltern lebten. Karen Knorr kam aus einem konservativen, wohlhaben Elternhaus und kannte die Lebensart und Haltungen der Priviligierten aus eigener Erfahrung, wenn sie sie auch nicht teilte:

"Belgravia is therefore a critique of class using the tools available to me as an ‘outsider’ on the inside." (Interview Photo Espana, 2008).

Aus deser priviligierten Position heraus wollte sie die sehr private Welt der Upper Class - abseits der Klatschspalten - zeigen, die traditionell immer eher schmeichelhaft porträtiert wurde. Gleichzeitig war es auch ein Fotografieren gegen den damaligen Trend, die Unterpriviligierten und Besitzlosen zu fotografieren. Schon zu Beginn ihres fotografischen Werks arbeitet sie in Serien, da sie ihre Absichten nicht in einem einzigen Foto aufzeigen kann:

"It is a matter of meaning, with different tensions to be found in the work. As one goes from “room” to “room” there are different stories and ideas being told. Irony and humour are difficult to produce in one photograph; several are necessary to make various points about class, power and privilege." (Interview Photo Espana, 2008)

 

Karen Knorr, Where Have All the Sparrows Gone
Karen Knorr, Where Have All the Sparrows Gone (aus der Serie "Academies")

 

"Academies" (1994 – 2001) ist eine Serie von Farbfotos in Akademien und Museen in ganz Europa aufgenommen. Sie untersucht wie abendländische Ästhetik durch Museen und Kunstakademien verstärkt und reproduziert wird und wie die Gründungsmythen der europäischen bildenden Kunst, ihre Verbindung zu nationalen Identitäten und nationalem Erbe noch heute an den Kunstinstututionen Spuren hinterlassen, wenngleich sich die Akademien sowohl durch das Medium der Fotografie als auch durch steigenden Anteil an Studentinnen langsam verändern.

 

 

 

Karen Knorr, Higt Art Life after the Deluge
Karen Knorr, Higt Art Life after the Deluge (aus der Serie "Academies")

Karen Knorr, Looking for Arcadia
Karen Knorr, Looking for Arcadia (aus der Serie "Academies")

 

2002 hat Karen Knorr die Serie "The Venery" hergestellt - und ich bin endlich beim Thema Hund angekommen. Ich zeige sie Ihnen vollständig und kommentarlos:

 

Karen Knorr, Suspense
Karen Knorr, Suspense

Karen Knorr, Morning
Karen Knorr, Morning

Karen Knorr, Leader of the Pack
Karen Knorr, Leader of the Pack

Karen Knorr, In Search of the Marquess
Karen Knorr, In Search of the Marquess

Karen Knorr, Huraults Domain
Karen Knorr, Huraults Domain

Karen Knorr, Vibrayes Dogs
Karen Knorr, Vibrayes Dogs

Karen Knorr, King of the Forest
Karen Knorr, King of the Forest

Karen Knorr, Dead Game
Karen Knorr, Dead Game

 

Auf Karen Knorrs Homepage finden Sie nicht nur ihre anderen Fotoserien, sondern auch umfangreichen theoretischen Input.

alle Fotos © Karen Knorr

 

Fotografie
17. Oktober 2012 - 8:34

Veronika Olma und Bazi

 

Der schlafende Kerl neben Veronika Olma ist Bazi. (Veronika Olmas großformatige Malerei habe ich ihnen vor ein paar Tagen vorgestellt). Sie hat ihn im Herbst 2010 aus dem Tierschutzhaus in Woerrstadt geholt. Seither schreibt er als Olmas "alter ego" einen Blog über sein Leben mit "der Olma" - sehr lesenswert. Bazi ist nicht nur ein "Glücksbazi", sondern auch ein ganz gescheiter!

Unbedingt reinschauen in den Baziblog - Bazi geht das Thema Hund und Kunst von einer herzerwärmend humorvollen Seite an, außerdem führt er ein aufregendes Hundeleben (Frida!) in diesem Künstlerhaushalt und spricht auch Tierschutzrelevantes an.

 

Bazi vor einem Bild von Olma

 

Bazi betrachtet seine wölfischen Vorfahren. "Vergiss, dass Du ein Wolf warst", heißt diese Arbeit von 2009.

Wie sehr Bazi geliebt und "verehrt" wird (deshalb nenne ich ihn "Glücksbazi"), zeigen die Fotografien, wo er - Photoshop sei Dank - unterschiedlich in Szene gesetzt wurde. Wenn das keine Hommage an den kleinen Podenco ist!

 

Veronika Olma, beneiden

Veronika Olma, beneiden

Veronika Olma, beneiden

Veronika Olma, beneiden

Veronika Olma, My Baby

Veronika Olma, Playboy
Wow!
 

Jetzt möchte ich Ihnen noch einen kurzen Einblick in Veronika Olmas kleinformatiges Werk geben. Neben Fotografien, plastischen Arbeiten, Scherenschnitten etc. gibt es auch die "Schattenboxen" (Acryl auf Buchenholzquader in Fliesengröße) und die "Stickstoff"-Serie (bestickter und bemalter Stoff über Buchenholzkörper).

Veronika Olma, Schattenbox

Veronika Olma, Stickstoff, 2012

 

 

Veronika Olma, Stickstoff

Veronika Olma, Stickstoff

 

Veronika Olma, Stickstoff

 

Veronika Olma, Stickstoff

Veronika Olma, Stickstoff

Veronika Olma, Stickstoff

Veronika Olma, Stickstoff

Wenn das nicht der Bazi ist!

alle Arbeiten © Veronika Olma

 

Fotografie, Malerei
7. Oktober 2012 - 23:10

Heute möchte ich mich besonders bei allen LeserInnen des Blogs bedanken, die mir Empfehlungen und Anregungen für Blogbeiträge geben. Anne Jurrack hat mir das unvergleichbar herzerwärmende und zugleich traurige "Morran Book Project" vorgeschlagen. Die Illustratorin Camilla Engman hat ein Buch veröffentlicht, das 236 Illustrationen versammelt, die ihre - während des Projekts verstorbene - Hündin Morran darstellen. KünstlerInnen aus aller Welt haben sich daran beteiligt, ihr ein Denkmal zu setzen. Moira von Dog Art Today hatte darüber berichtet (und hier auch über die innige Beziehung zwischen Camilla und Morran).

Ich trauere mit allen, deren Hunde sterben - auch wenn ich sie nicht kenne. Meine Tränen gelten dann auch Lucy und Rocco. Mit Lucy verbrachte ich die glücklichste Zeit meines Lebens - für immer ist sie in meiner Herzkammer verschlossen, Rocco ist inzwischen ein Hunde-Methusalem und ich nehme den kommenden Schmerz seines Todes vorweg. 

 

Rocco liest in Morran © Petra Hartl

 

Damals ging mir Morrans Tod zu nahe, um ihn mit Ihnen zu teilen. Nun hole ich es gerne nach. Auch vom emotionalen Gehalt abgesehen, kenne ich kein vergleichbares Buchprojekt. Ein Hund auf hunderterlei Arten umgesetzt - ein schöner Überblick über zeitgenössische Illustration - und es kommen noch immer neue dazu, die nicht mehr Eingang ins Buch, aber in Studio Morrans Blog finden.

 

Rocco liest in Morran © Petra Hartl

Molly Costello
Molly Costello

Sarah Mazzetti
Sarah Mazzetti

Patrice Aarts
Patrice Aarts

Megan Howe
Megan Howe

Mattias Adalfsson
Mattias Adalfsson

Suana Verelst
Suana Verelst

Mikaela Elf
Mikaela Elf

Kirsten Voortman
Kirsten Voortman

Margaret Reneke
Margaret Reneke

Kathleen Furey
Kathleen Furey

Rocco las in Morran © Petra Hartl

 

Habe ich Ihnen schon gesagt, wie schwierig es ist Hunde zu fotografieren? Siehe oben!

Zurück zum Anfang: Der Tipp kam von Anke Jurrack. Sie ist Expertin in Sachen Tierfotos. Meine ganz kleine Auswahl: Einfach gute Hundefotografie!

 

15 © Anke Jurrack

19 © Anke Jurrack

Mir gefallen die Doppelporträts besonders gut ...

Nelson und Lotta © Anke Jurrack

Pootch und Nupito © Anke Jurrack

Portrait im Nebel © Anke Jurrack

Winter 2011 © Anke Jurrack

Jumping © Anke Jurrack

... und erst die Jungs:

Die Jungs © Anke Jurrack

In dieser Gesellschaft erstrahlt auch der Terrier in Würde!

 

25. September 2012 - 18:10

Jo Longhurst, Saffi, 2004
Jo Longhurst, Saffi, 2004

 

Ein ungeschriebenes Gesetz unter FotografInnen lautet, niemals Haustiere zu fotografieren, den eigenen Hund aufzunehmen ist ein absolutes No-Go. Eine Fotografin, die sich nicht darum kümmerte, ist Jo Longhurst. 2001 begann sie am Royal College of Art in London zu studieren. Einher mit dem Studium erging die Warnung, dass sie mit Hundefotos niemand ernst nehmen würde. Von wegen! Nun ist sie als eine von vier FotografInnen für den kanadischen Grange Preis nominiert, der zeitgenössische Fotografie auszeichnet. Der Preisträger/die Preisträgerin wird nur durch Abstimmung ermittelt und erhält 50 000 Dollar. Grund genug für mich Jo Longhurst in diesem Beitrag wenn nicht vorzustellen, dann doch in Erinnerung zu rufen.

 

 

Jo Longhurst, Twelve dogs twelve bitches, 2003
Jo Longhurst, Twelve dogs, twelve bitches, 2003

 

Jo Longhurst lebt mit zwei Whippets in London in der Nähe eines Hunderennstadions (hier laufen allerdings die größeren Greyhounds). Seit über einem Jahrzehnt stehen Whippets und die Welt der Hundezucht und Hundeschauen im Mittelpunkt ihrer Fotografie.

Der Whippet ist eine in Großbritannien bei Hundehaltern und Züchtern sehr beliebte Windhundrasse - und zwar über alle gesellschaftlichen Klassen hinweg. Die Arbeiterklasse hat Whippets gewöhnlich für Rennen oder das Wildern trainiert, die Aristokratie hielt Whippets unter ihren Jagdhunden. Und die Damen mochten diesen archetypischen, aber freundlichen Hund als Schoßhund.

2001 hat Jo Longhurst die besten Whippet-Züchter in Großbritannien eingeladen, um deren Tiere zu fotografieren. Die Hunde verhielten sich beim Foto-Shooting äußerst diszipliniert, allerdings band Longhurst eine dünne Angelschnur um die Hundehälse, um ihnen vorzutäuschen sie seien an der Leine. Da alle Schau-Hunde waren, nahmen sie sofort Posen ein und blieben ruhig.

 

Jo Longhurst, The Refusal I, 2007
Jo Longhurst, The Refusal I, 2007

 

Über Jahre beobachtete sie Whippet-Züchter bei ihren Bemühungen um das perfekte Tier: Sie brüten über Stammbäumen und wenden offen Erkenntnisse der Eugenik an, die eine wichtige theoretische Grundlage der modernen Rassehundezucht bildet.

Longhursts Arbeit konzentrierte sich auf die Entwicklung im Erscheinungsbild des Whippets und auf die Konstruktion von menschlicher Identität über die Gestalt des Hundes. In ihren Worten:

"I am interested in perfection. My work with the British show Whippet – a dog bred to an ideal standard – focuses on the evolution of the visual image of the Whippet, and the construction of human identity through the shaping of the figure of the dog. By making images of dogs, I explore the clinical aspects of breeding (and photography), and the intimate, instinctual relationship between human and animal. Underpinning my work is an exploration of photographic portraiture, and the effect of looking and being looked at" (Zitat: Royal College of Art).

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Jo Longhurst, The Refusal III,1, 2007
Jo Longhurst, The Refusal III,1, 2007

Jo Longhurst, Vincent, 2004
Jo Longhurst, Vincent, 2004

 

Jo Longhurst wirft auch einen Blick auf den Menschen und seine Beziehungen. "Wir sind alle ein Teil unserer eigenen Gesellschaft und haben alle unsere Strukturen, in die wir uns einpassen müssen. Es gibt da den politischen Aspekt der Zurschaustellung: Was wir den Hunden antun, tun wir vielleicht ebenfalls uns selbst an." (Zitat: Stylemag.net)

Was wir uns selbst antun, zeigt Longhurst in der Serie "Other Spaces", hier beleuchtet sie menschliche Perfektion am Beispiel von HochleistungsturnerInnen, beleuchtet deren körperliche und emotionale Erfahrungen. Die Untersuchung von Vollkommenheit und Wettbewerb bestimmen beide Foto-Serien.

 

 

Jo Longhurst, Pinnacle, 2012
Jo Longhurst, Pinnacle, 2012

 

Im Video unten spricht Jo Longhurst über ihre Arbeit, außerdem sehen Sie Vincent und Terence!

 

 

Sie können das Video auch auf der Website des Grange Prize ansehen.

Ernsthafte Kunst mit Hunden ist möglich! Wer zeigt dies besser als Jo Longhurst: Ich freue mich immer, wenn sich eine Künstlerin mit Hunden beschäftigt - wenn sie damit Erfolg hat, umso besser. Falls es Ihnen auch so geht, stimmen Sie bitte hier für Jo Longhurst ab. (Sie müssen Ihre email-Adresse angeben und eine Bestätigungsnachricht beantworten). Nicht zu viel Aufwand, denke ich.

alle Fotos © Jo Longhurst

 

Fotografie
19. September 2012 - 18:20

In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurde Christopher Wool mit großformatigen schablonenartigen Wort-Bildern bekannt. Im November 2011 wurde sein Bild "Want to be your dog" bei Christie's um 1,53 Millionen Dollar versteigert. Moira von Dog Art Today verfasste darüber einen sehr treffenden Kommentar.

 

Christopher Wool
Diese Bildkombination stammt vom Magazin Four
 

Neuerlich untergekommen ist mir Christopher Wool in Four, einem sympathischen und sehr stylisch-trendigem Online-Magazin für Hunde und deren Halter (Kategorien Fashion, Art & Culture, Living, Pople...). Four berichtete über Wools Ausstellungen: Alleine 2012 fanden drei große in Los Angeles, New York und Paris statt.

Betrachte ich die biographischen Angaben auf Wools Homepage, so bestehen sie - von Geburtsjahr 1955 und Wohnort New York abgesehen - nur aus Angaben zu -zig Ausstellungsbeteiligungen und Einzelausstellungen, und ich erfahre, dass Wool 2001 in der Wiener Secession ungegenständliche Malerei ausgestellt hatte - ein Ereignis, das an mir vorüberging. Zeit also, mich mit dem für Hundundkunst-LiebhaberInnen relevanten Teil seines Werks auseinanderzusetzen.

 

Christopher Wool, 2001

 

Einen schnellen Einblick in sein abstrakten Werk vermittelt das Bild oben. Es zeigt auch die Bandbreite des postmodernen Künstlers.

 

Christopher Wool, Untitled, 1990, Enamel on aluminum

 

Christopher Wools Buchstaben-Bilder sind (auch) als reine Figuration "lesbar", losgelöst von ihrer Bedeutung, die Buchstaben wirken als bloße Form (und Abwesenheit von Farbe). Die Typen sind oft größer - und fetter - als der Betrachter. Verstärkt wird die formale und bedeutungs-lose Wirkung durch die abstandlose Aneinanderfügung der Begriffe. Nicht Sinn bestimmt das Wortende, sondern der Rand der Leinwand.

"Die Textarbeiten, die ab 1987 entstanden, veranschaulichen die Beschränkungen von Sprache und ihrer symbolischen Bedeutung. Genannt seien "RIOT", "PRANKSTER" oder "SELL THE HOUSE SELL THE CAR SELL THE KIDS". Die Wörter dieser Text-Gemälde, deren Lesbarkeit nicht zuletzt durch die Begrenzung des Bildes und die Platzierung der Buchstaben kaschiert wird, erfahren durch Wool eine Umdeutung. Das Wort als plastisches Material in der Malerei steht immer gegen das Wort als Syntax. Ein Thema dabei ist das Unaussprechliche, also das konstante Versagen der Sprache." (Text von Secession)

 

Christopher Wool, Metropolis, 1991, Martin-Gropius-Bau, Berlin

Christopher Wool, Untitled, 1990

 

"Allen Bildern ist bei genauer Betrachtung der Bruch der Perfektion eigen, um unter anderem eine Verletzbarkeit sichtbar zu machen." (ebenfalls Secession) - Die Buchstaben sind nicht exakt (aus)gemalt, hier geht es nicht um die Perfektion, sondern um den Prozess.

 

Christopher Wool, Untitled

 

1993 lebte Christopher Wool ein Jahr in Berlin - er war unterwegs, bei Tag und Nacht - und er fotografierte, hielt Eindrücke, Situationen, Stimmungen fest. Hunderte Schnappschüsse entstanden, wie schnell hingeworfene visuelle Notizen, oft unscharf und verwackelt. Sie waren der Ausgangspunkt des Buchs „Absent without leave“, das er 1993 veröffentlichte.

 

Christopher Wool, Absemt Without Leave, Cover

 

Natürlich sind auch Hundeaufnahmen dabei, Sie sehen sie unten.

 

Christopher Wool, Absent Without Leave, 1993

Christopher Wool, Absent Without Leave, 1993

Christopher Wool

 

Auch in seiner Wahlheimat New York ist er ein Sammler von unbedeutenden Motiven, ständig auf der Suche nach Nebensächlichem: kaputte Bürodrehstühle, Gebäudefassaden, Schaufenster, Straßenmüll. Wool fotografiert auf dem Weg von seinem Apartment in der Nähe des Union Square zu seinem Atelier im äußersten Osten Manhattans. In der Nacht dient nur das Blitzlicht zur Orientierung, viele Bilder von „East Broadway Breakdown“ sind ohne Blick durch den Sucher entstanden. Momentaufnahmen von Hunden werfen Fragen auf.

 

Christopher Wool, East Broadway Breakdown   2002

 

Je öfter und intensiver ich diese Fotos betrachtete, desto klarer wurde mir, dass die Fotos Dinge spiegelten, die mich zunehmend auch in der Malerei interessierten: Der Zugang zur Komposition. Das Interesse für Details, die andere normalerweise gar nicht beachten. Das visuelle Drama. Und, natürlich auch, all die Unterschiede zwischen Fotografie und Malerei: Fotografien schaffen eine Anbindung ans wirkliche Leben", stellt er in einem Interview fest.

Christopher Wool, 1955 in Boston (USA) geboren, schuf neben den Wort-Bildern ebenso erfolgreich Pattern-Bilder, bei denen er Stempel oder Farbwalzen verwendete, mit denen sonst dekorative Muster auf Wände aufgetragen werden. Seit den 1990er Jahren wurden seine Arbeiten immer malerischer, heute sprüht er oftmals abstrakte schwarze Linien mit einer Farbpistole auf und wischt die Farbe mit Lösungsmittel wieder aus. Allen Werken gemeinsam ist eine reduzierte Form- und Farbpalette.

Wools Arbeiten zeigen sowohl den Prozess des Malens als auch die Reflexion über das Malen, sie zitieren die Kunstgeschichte des abstrakten Expressionismus und der informellen Malerei ebenso wie die der Pop Art.

alle Bilder © Christopher Wool

 

Fotografie, Malerei
15. September 2012 - 8:19

Vor etwa einem Jahr habe ich Ihnen die Fotoserie "Mute" des englischen Fotografen Martin Usborne gezeigt: Stille Hunde, die uns hinter Autoscheiben entgegenblicken. Auch bei Rachel Bellinsky blicken die Hunde (und Katzen) durch Fensterscheiben. Der Eindruck, den die Tiere und Fotografien hinterlassen, ist ähnlich still.

 

Rachel Bellinsky, Fishbowl

 

Fordernd sind manche Blicke hinter den Fensterscheiben. Sind die Hunde Schaulustige, die aus der Deckung heraus und gleichsam vom Leben abgeschnitten das Treiben draußen betrachten? Blicken sie auffordernd und stolz, sich des Schutzes des Hauses bewusst? Der eine oder andere wirkt wie ein Gefangener, der sehnsuchtsvoll nach draußen blickt. Wie wir das empfinden sagt wohl vor allem etwas über uns selbst und unser Verhältnis zum Hund aus.

 

Rachel Bellinsky, Fishbowl

Rachel Bellinsky, Fishbowl

Rachel Bellinsky, Fishbowl

Rachel Bellinsky, Fishbowl

Rachel Bellinsky, Fishbowl

Rachel Bellinsky, Fishbowl

 

Interessant ist die Mehrdeutigkeit, die aus den Bildern spricht. In Verbindung mit der charmanten Patina der Hausfassaden, der Fenster und ihrer Spiegelung der Außenwelt, der Fenstergitter und mit den alten, üppigen Pflanzen erzeugt die Fotografin eine verträumte und sehnsuchtsvolle Stimmung. Die fahle Farbigkeit, das diffuse Licht und nicht zuletzt die Bearbeitung mit Photoshop erzeugen eine etwas unwirkliche Atmosphäre, die über den Vororten San Diegos liegt.

 

Rachel Bellinsky, Cover Fishbowl

 

Rachel Bellinsky hat die Hunde und Katzen, die ihr bei den Spaziergängen mit ihrem Hund Cooper entgegenblickten, über zwei Jahre fotografiert - und es waren viele. Denn erst damit angefangen, entdeckte sie einen wunderbaren Hund nach dem anderen. Viele fanden dann Eingang in ihr Buch "Tails from the Fishbowl". Ein Teil der Einnahmen geht an die "Humane Society". Das Buch können Sie über Rachel Bellinskys Homepage bestellen.

 

Rachel Bellinsky

Rachel Bellinsky

 

Rachel Bellinsky arbeitet als Grafikerin und Fotografin. Ihre erste Leidenschaft galt allerdings der Musik, erst in einer kreativen Pause wendete sie sich der Fotografie zu. Sie können ihre fotografischen Arbeiten auf Flickr ansehen oder Rachels Blog folgen.

alle Fotos © Rachel Bellinsky

 

Fotografie
10. September 2012 - 8:37

Fangio und Momo am Cobenzl © Seth Casteel

 

Ich dachte ich könne meinen Augen nicht trauen, als Seth Casteel auf seiner Facebook-Seite LittleFriendsPhoto postete, dass er am Yppenplatz sitze und Kaffee trinke: Der Yppenplatz liegt im Wiener 16. Bezirk! Seit ich im April 2012 erstmals auf seine Fotos tauchender Hunde - Underwater Dogs - gestoßen bin und auch hier über ihn berichtet habe, verfolge ich die Arbeit des amerikanischen Fotografen.

 

Frijolita am Yppenplatz © Seth Casteel

 

Gestern war er dann im "Lusthaus", einer Gaststätte im Wiener Prater - ich wohne nur geschätzte zwei Kilometer entfernt - und später schaute er vom Cobenzl im Wienerwald über die Stadt, während ich gleichzeitig ein paar Hügel weiter auf der Sophienalpe bei einem veganen Gericht saß.

 

Cookie im Prater © Seth Casteel

Windhund auf dem Cobenzl © Seth Castel

 

Nun, meine "Recherchen" ergaben, dass Seth Casteel vom 6. bis 13. September in Wien ist, um einerseits im Wiener Tierschutzhaus  Second Chance Photos zu machen - professionelle Fotos für die Hundevermittlung - und um andererseits seine Fotografien im Rahmen des Lontra Productions Theaterprojekts "Schwimmen wie Hunde" auszustellen. Das Theaterstück des Schweizer Autors Reto Finger wird vom 11. bis 22. September 2012 im Veranstaltungsort mo.ë, Thelemangasse 4, 1170 Wien, aufgeführt.

 

Theaterplakat © Seth Casteel

Das Foto zum Theaterplakat stammt von Seth Casteel.

Er stellt seine tauchenden Hunde - Underwater Dogs - ebenfalls im Veranstaltungsort mo.ë aus, die Vernissage "Fotografie 'Schwimmen wie die Hunde'. Kunst im Zeichen des Hundes" findet heute, den 10. September 2012, um 19 Uhr statt.

 

8. September 2012 - 10:15

© Keith Davis
© Keith Davis Young

© Hugh Kretschmer
© Hugh Kretschmer

Hugh Kretschmer ist Werbefotograf, seine Arbeiten sind humorvoll und sehr surreal.

 

© Lauren Ward
@ Lauren Ward

© Joanna Totolici
© Joanna Totolici

Joanna fotografiert Mode, Menschen, Ereignisse und last but not least Hunde!

 

© Petra Hartl
© Petra Hartl

 

Der ganze Beitrg ist quasi nur um das obige Foto herumgeschrieben. Es zeigt meinen lieben Rocco mit Halskrause. Angstaggressiv und Testosteron bis in die Pfotenspitzen - beides machte das Gassi-Gehen zur Tortur für alle Beteiligten. Nach der Kastration war sein und unser Leben wesentlich entspannter!

Die Idee zum Beitrag kam von Feature Shoot, wo Sie mehr über die Fotografen erfahren können.

 

Fotografie
29. August 2012 - 17:50

© Yun-Fei Tou
09/23/2011, Taiwanese Public Animal Shelter, Time until Euthanized: 1.1 Hours

© Yun-Fei Tou
06/13/2011, Taiwanese Public Animal Shelter, Time until Euthanized: 40 Minutes

© Yun-Fei Tou
10/24/2011, Taiwanese Public Animal Shelter, Time until Euthanized: 1.9 Hours

© Yun-Fei Tou
11/28/2011, Taiwanese Public Animal Shelter, Time until Euthanized: 1.2 Hours

© Yun-Fei Tou
03/07/2011, Taiwanese Public Animal Shelter, Time until Euthanized: 13.2 Hours

© Yun-Fei Tou
08/01/2011, Taiwanese Public Animal Shelter, Time until Euthanized: 29 Minutes
Sein Blick bricht mir mein Herz!

 

Manchmal liegt das Materiel zu einem Blogbeitrag lange in der digitalen Schublade, bevor ich zu Schreiben beginnen. Meist deshalb, weil mich die Thematik so schmerzhaft bewegt, dass ich nicht beginnen kann. Dazu gehört der Bereich aller für die Kunst getöteten Tiere.

Einen umgekehrten Weg schlägt Yun-Fei Tou mit seiner Fotoserie "Memento mori" ein. Nicht Töten für die Kunst, sondern den Augenblick vor dem Tod mit künstlerischen Mitteln festhalten, um die Hunde dem Vergessenwerden zu entreißen. Und um unser Herz zu berühren: In welcher Welt leben wir, die für Tiere fast immer nur den durch Menschen vollzogenen Tod vorsieht! Yun-Fei Tou fotografiert Hunde wenige Stunden vor ihrer Ermordung in einem taiwanesischen Tierheim.

Ich bin im Februar 2012 das erste Mal auf ihn gestoßen, im Blog Our Hen House - ein weiteres Mosaiksteinchen an Wissen und Ohnmacht seiher in meinem Hinterkopf.

Auf fotovisura schreibt Yun-Fei Tou über sein Projekt:

These images record the last moments of life for some dogs found in public pounds run by governmental agencies in Taiwan. These portraits are taken on the very day in which the animal depicted is about to be put down or mercifully killed. These images are but a small fraction of the total body of work in this ongoing project.

Utilizing the classic portrait style that originated in the early 19th century with the birth of photography as an art form these photographs offer the viewer a chance to look attentively into a bleak future. These dogs are essential dead and their souls are hours, minutes away from non-existence. These portraits reflect a formal construct or platform through which the viewer and the dog “communicate” using exchanged gazes to create a forced contemplation.

Photographic images allow us to contemplate. Through contemplation we gain an understanding of the uniqueness and nobility of life. Through contemplation we understand how chaotic and disordered the world has become.

The tyranny of human has caused and today is still causing an amount of pain and suffering over nonhuman animals. Nonhuman animals should be treated as independent sentient beings that they are, and not as a means to human being.

People should consider animal rights as a moral issue rather than appealing to emotional affection. As Peter Singer wrote in his Animal Liberation, “The portrayal of those who protest against cruelty to animals as sentimental, emotional “animal-lovers” has had the effect of excluding the entire issue of our treatment of nonhumans from serious political and moral discussion.”

The purpose of this project is to arouse people’s awareness of animals rights and make people think through, carefully and consistently, the question of how we ought to treat nonhuman animals. The animals themselves are incapable of demanding their own liberation, or of protesting against their condition with votes, demonstrations, or boycotts. We have to speak up on behalf of those who cannot speak for themselves.

The photographic image is merely a vehicle of communication that can lead to a better understanding of a situation, an event, of ourselves and of the world around us.

In viewing these specific images, one looks directly into the eyes of the dog and the dog looks back. These images reflect the last opportunity to look. This is a final and decisive moment. Death is eminent and all that is asked of the viewer is to engage, to recognize the common bonds and to honor the resemblances between our lives.

Man kann ihm gar nicht genug dafür danken, dass er die Kraft aufbringt, das durchzustehen. Der Gedanke alleine lässt mich verzweifeln. Yun-Fei verbringt manchmal mehrere Stunden mit den Hunden, geht mit ihnen spazieren oder trägt sie in den Armen, gibt ihnen vielleicht das erste und letzte Mal in seinem Leben Wärme und Zuneigung, erst dann fotografiert er sie, ohne Käfig, ohne Leine, sodass nur die Seele und die Persönlichkeit der Tiere zu uns spricht. Dann begleitet er die Hunde, wenn sie getötet werden. Zweimal wöchentlich und das seit über zwei Jahren steht er den Hunden in ihren letzten Minuten bei.

Jeder Hund, der nicht innerhalb von 12 Tagen aus den staatlichen Tierheimen abgeholt wird, muss sterben, etwa 80 000 jährlich alleine in Taiwan.

Eine Fotostrecke auf Spiegel Online zeigt den Fotograf und Tierrechtler bei seiner unsäglich traurigen Arbeit:

 

Tou sieht nach, welche Hunde gtötet werden
Tou sieht auf einer Liste nach, welche Hunde an diesem Tag getötet werden

Begrüßen und Streicheln auf dem Tierheimgang, ein Foto, dann wird der Hund umgeb
Begrüßen und Streicheln auf dem Tierheimgang, ein Foto, dann wird der Hund umgebracht

Manche sind erst wenige Monat alt

Manche sind erst wenige Monat alt
Manche sind erst wenige Monat alt

Mehr Informationen zu Yun-Fei Tou auch auf Focus Taiwan

alle Fotos © Yun-Fei Tou